18.11.2024 | Laut einem Bericht des UN-Sicherheitsrats vom 11. Oktober 2024 haben die Huthi-Bewegung (Ansarallah) und Al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) offenbar ein inoffizielles Nichtangriffspakt vereinbart, der neben einem Waffenstillstand zwischen den beiden Gruppen auch den Austausch von Waffen, die Koordination von Operationen und sogar Ausbildungskooperationen umfasst.
Diese Vereinbarung ermöglichte es AQAP, sich ausschließlich auf Angriffe gegen Kräfte zu konzentrieren, die mit dem von Saudi-Arabien und den VAE unterstützten Präsidialrat verbündet sind. Gleichzeitig verstärkten die Huthis ihre Aktivitäten gegen Israel durch Raketenangriffe und Blockaden.
Die Kooperation zeigt sich auch in der Verbesserung der militärischen Fähigkeiten von AQAP. Seit Anfang 2024 setzt die Gruppe bewaffnete Drohnen ein, eine Fähigkeit, die zuvor fehlte. Es gibt Hinweise darauf, dass die Huthis diese Drohnen zur Verfügung stellten und AQAP in deren Verwendung schulten.
Bemerkenswert ist auch die Rolle des AQAP-Führers Saif al-Adl, der seit 2022 in Teheran ansässig ist und Verbindungen zu den Iranischen Revolutionsgarden hat. Dies hat wahrscheinlich die Zusammenarbeit zwischen AQAP und den Huthis erleichtert und ihre Interessen mit den regionalen Ambitionen Irans in Einklang gebracht
31.10.204 | Al-Qaida intensiviert ihre Dawa-Kampagne in Westafrika, insbesondere in Mali und Burkina Faso, als Teil einer langfristigen Strategie zur Verankerung in der Region. Diese Vorgehensweise kombiniert religiöse Missionierung mit der Bereitstellung sozialer Dienstleistungen, um lokale Unterstützung zu gewinnen und die ideologische Basis der Gruppe zu stärken.
Die Terrororganisation konzentriert ihre Aktivitäten vor allem auf Mali und Burkina Faso, plant aber möglicherweise eine Ausweitung auf andere westafrikanische Länder. Dabei setzt Al-Qaida auf verschiedene Methoden wie den Einsatz mobiler Prediger, Dawa-Karawanen und die Nutzung sozialer Medien sowie lokaler Radiostationen zur Verbreitung ihrer Botschaft. Besonders in vernachlässigten Gebieten bietet die Gruppe grundlegende Dienstleistungen an, um Akzeptanz in der Bevölkerung zu gewinnen.
Im Fokus der Dawa-Kampagne stehen vor allem Jugendliche und marginalisierte Gemeinschaften. Al-Qaida versucht zudem, lokale religiöse Führer anzusprechen, um ihre Präsenz zu legitimieren. Diese Strategie zielt darauf ab, ein unterstützendes Umfeld für zukünftige militante Aktivitäten zu schaffen.
Die Kombination aus ideologischer Arbeit und praktischer Unterstützung macht die Gruppe für vulnerable Bevölkerungsgruppen attraktiv. Dies stellt eine langfristige Bedrohung für die Stabilität der gesamten Region dar. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, ist eine verstärkte Überwachung der Dawa-Aktivitäten von Al-Qaida sowie die Entwicklung von Gegeninitiativen zur Stärkung lokaler Gemeinschaften und Institutionen notwendig.
23.10.2024 | Die Terrororganisation „Al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel“ (AQAP) hat eine Erklärung veröffentlicht, in der sie den kürzlich getöteten Hamas-Führer Yahya Sinwar würdigt und zur Unterstützung der Hamas aufruft.
AQAP bezeichnet Sinwar als „Märtyrer“ und lobt seinen Einsatz für die palästinensische Sache. AQAP ruft Muslime weltweit dazu auf, die Hamas trotz ideologischer Differenzen zu unterstütze und betont die Notwendigkeit, den Widerstand gegen Israel fortzusetzen und zu verstärken.
15.10.2024 | Ein bekannter Al-Qaida-Unterstützer hat kürzlich eine Broschüre veröffentlicht, die den Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 feiert und als „Beginn vom Ende des zionistischen Kreuzzügertums“ bezeichnet. Die Broschüre in jihadistischen Online-Foren verbreite und ruft zu weiteren Aktionen gegen Israel und seine Verbündeten auf.
14.10.2024 | In der afghanischen Provinz Khost befinden sich derzeit etwa 2.000 Dschihadisten in Ausbildung an einer ehemaligen CIA-Basis. Diese ausländischen Kämpfer, darunter Mitglieder von Al-Qaida und der „Tehreek-e-Taliban Pakistan“ (TTP), stehen unter der Kontrolle von Sirajuddin Haqqani, dem Chef des Haqqani-Netzwerks und Innenminister der Taliban. Die Identitäten der Kämpfer werden geheim gehalten, und sie verbergen ihre Gesichter in der Öffentlichkeit.
Diese Entwicklungen werfen ein besorgniserregendes Licht auf die Aktivitäten des Haqqani-Netzwerks und dessen Verbindungen zu internationalen Terrorgruppen. Die fortlaufende Ausbildung und Rekrutierung von Kämpfern könnte die Sicherheitslage in der Region weiter destabilisieren und internationale Besorgnis hervorrufen.
08.10.2024 | Der Sohn des Al-Qaida-Gründers Osama bin Laden, Omar bin Laden, wurde aus Frankreich abgeschoben und darf nicht zurückkehren.
Aufgrund eines Beitrags auf Social Media, die als Verherrlichung des Terrorismus angesehen wurden, geriet er in den Fokus der französischen Behörden. Dieser Post fiel auf den Geburtstag seines Vaters, der 2011 durch US-Truppen getötet wurde.
Die Entscheidung zur Abschiebung wurde als Maßnahme zur nationalen Sicherheit gerechtfertigt und von den Gerichten bestätigt. Das Ziel der Ausreise wurden nicht bekannt gegeben. Berichten zufolge lebt er nun in Katar.
Omar bin Laden, 43 Jahre alt, lebte zuletzt mehre Jahre in der Region Orne als Maler und ist mit einer britischen Staatsbürgerin verheiratet.
01.08.2024 | Die mutmaßlichen Hauptverantwortlichen für die Terroranschläge vom 11. September 2001 haben sich nach jahrelangen Verhandlungen zu einem Schuldbekenntnis bereit erklärt. Khalid Sheikh Mohammed, Walid bin Attash und Mustafa al-Hawsawi werden sich voraussichtlich in allen Anklagepunkten schuldig bekennen und dafür der Todesstrafe entgehen. Die drei Männer wurden bereits 2008 und 2012 gemeinsam mit zwei weiteren Verdächtigen, Ali Abdul Aziz Ali und Ramzi Binalshibh, angeklagt.
Die Verhandlungen über diesen außergerichtlichen Vergleich dauerten rund zwei Jahre an. Ein regulärer Prozess hätte sich als problematisch erweisen können, da die Geständnisse der Angeklagten unter fragwürdigen Umständen zustande kamen und die Anwälte die Folter an ihren Mandanten offenlegen wollten, um die Todesstrafe zu verhindern.
Mohammed wurde 2003 von der CIA in Pakistan gefangen genommen und nach Guantanamo überstellt und auch gefoltert worden. Die Misshandlungen der Inhaftierten und das spezielle juristische Verfahren, das der damalige US-Präsident George W. Bush etablierte, erschwerten die strafrechtliche Verfolgung der Anschläge.
Als Teil der Vereinbarung werden die Angeklagten schriftliche Fragen der Hinterbliebenen zu ihrer Rolle bei den Anschlägen beantworten. Die endgültige Strafe soll nächstes Jahr bei einer Anhörung festgelegt werden, bei der auch Angehörige zu Wort kommen sollen. Es wird erwartet, dass die Männer zu lebenslanger Haft verurteilt werden und diese in Guantanamo verbüßen müssen.
08.07.2024 | Medien- und Geheimdienstberichte zufolge sollen Kämpfer des Al-Qaida-Ablegers „Jama’at Nusrat Al-Islam Wal-Muslimeen“ (GSIM) aus der afrikanischen Sahelzone über Benin nach Westnigeria vorgedrungen sein und dort Anschläge verübt haben. Diese Aktivitäten deuten auf wachsende Ambitionen dschihadistischer Gruppen in Westafrika hin, ihre Operationen über die Sahelzone hinaus auszudehnen. Es besteht die Gefahr einer möglichen Vernetzung verschiedener extremistischer Organisationen in der Region.
AQIM hat mehrere Erklärungen veröffentlicht, in denen sie die Antiterrorgesetze Algeriens kritisieren und die Regierung beschuldigen, den Dschihad zu kriminalisieren und die Möglichkeit eines islamischen Kalifats zu untergraben. Die Gruppe verurteilt häufig frühere und aktuelle algerische Regierungsbeamte und vergleicht sie mit diktatorischen Regimen. Diese Botschaften schüren Angriffe auf Regierungsmitarbeiter und verdeutlichen AQIMs Absicht, die politische und militärische Struktur Algeriens von innen heraus zu untergraben.
Die Kombination aus direkten Angriffen und einer gezielten Propagandastrategie zeigt das Bestreben der Gruppe, sich in der Region zu verankern und ihren ideologischen Einfluss auszubauen. Die algerischen Sicherheitskräfte stehen vor der Herausforderung, sowohl militärisch als auch politisch auf diese komplexe Bedrohung zu reagieren.
12.12.2025 | Über 35 Jahre nach dem Anschlag auf den PanAm-Flug PA103 beginnt in Washington D.C. der Prozess gegen Abu Agila Masud, der vom US-Justizministerium angeklagt ist, den tödlichen Sprengsatz hergestellt zu haben, der zum Absturz über dem schottischen Ort Lockerbie am 21.Dezember 1988 führte. Der Prozess gegen den 72-jährigen Libyer wird im Mai 2025 vor einem Bundesgericht in den USA stattfinden.
Im Jahr 2001 wurde der libysche Geheimdienstagent Abdelbasset Al-Megrahi wegen seiner Rolle bei dem Anschlag verurteilt und zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Er wurde 2009 aus humanitären Gründen freigelassen und starb 2012 in Libyen. Abu Agila Masud hatte in einem Interview mit einem libyschen Geheimdienst 2012 zugegeben, für den Bau der Bombe verantwortlich zu sein, bestreitet dies jedoch seit seiner Verhaftung 2020.
11.12.2024 | Die chilenische Abgeordnetenkammer hat ein neues Antiterrorgesetz, das das veraltete Gesetz von 1984 ersetzen soll, verabschiedet. Das neue Gesetz ist Teil von Chiles Bemühungen, seine Antiterrorgesetze an internationale Standards anzupassen. Das neue Gesetz zielt darauf ab, moderne Bedrohungen wie terroristische Akte und gewalttätigen Extremismus, der aufgrund von Xenophobie, Rassismus und anderen Formen der Intoleranz begangen wird, zu bekämpfen.
Das Gesetz umfasst verbesserte rechtliche und administrative Maßnahmen zur Bekämpfung des Terrorismus, wie bessere Mechanismen zur Ermittlung und Verfolgung der Terrorismusfinanzierung, den Einsatz von Technologien durch terroristische Akteure und die Verhinderung der Ausnutzung digitaler Plattformen.Das neue Gesetz soll sicherstellen, dass Antiterrormaßnahmen ohne Verletzung der Menschenrechte umgesetzt werden, und damit frühere Bedenken hinsichtlich des unverhältnismäßigen Einsatzes von Gewalt und der Diskriminierung bestimmter Gruppen anspricht. Chile arbeitet daran, seine Polizei- und Justizsysteme besser an internationale Menschenrechtsstandards anzupassen.
09.12.2024 | Nach einem Brandanschlag auf eine Synagoge in Melbourne geht die australische Polizei von einem terroristischen Hintergrund aus. Die Ermittlungen würden jetzt von einem Anti-Terror-Team geführt. Es werde nach drei Verdächtigen gefahndet.
08.12.2024 | Die US-Luftwaffe hat nach eigenen Angaben mehrere Dutzend Luftangriffe gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) in Syrien geflogen. Die Angriffe gegen IS-Anführer, -Kämpfer und -Camps im Zentrum des Landes seien Teil einer laufenden Mission, um den IS zu schwächen und ihn dran zu hindern, Operationen auszuführen sowie die gegenwärtige Situation ausnutzt, um sich in Zentral-Syrien neu aufzustellen.