11.10.2025 | Im Irak haben die Streitkräfte ihre Anti-Terror-Operationen im Vorfeld der Parlamentswahl am 11. November deutlich ausgeweitet., um verbliebene Strukturen des sogenannten “Islamischen Staates” (IS) zu bekämpfen und ein sicheres Umfeld für die Wahl zu schaffen.
Nach Angaben von Sicherheitskreisen wurden bei der Operation mehrere Verstecke der Terrororganisation aufgedeckt und Verdächtige festgenommen. Ziel der Maßnahmen ist es, die Bewegungsfreiheit extremistischer Gruppen einzuschränken und Anschläge während der sensiblen Wahlphase zu verhindern. Die Operationen fanden in enger Abstimmung mit lokalen Sicherheitskräften und Geheimdiensteinheiten statt.
04.09.2025 | Die Volksmobilisierungskräfte Al-Hashd as-Shaabi haben in der Provinz Kirkuk die Festnahme eines Mitglieds des „Islamischen Staat“ (IS) bekannt gegeben.
Der Ermittlung vorausgegangen war eine dreitägige, intensive Überwachung durch Truppen des 63. Brigadekorps und die Militärgeheimdienste in Kirkuk, ehe der Gesuchte in einer Wohnanlage gestellt und überstellt wurde.
Die Lage im Gazastreifen bleibt auch nach dem jüngsten Waffenstillstand angespannt. Während die internationale Gemeinschaft auf eine Stabilisierung der Region hofft, steht die Hamas erneut im Mittelpunkt politischer und sicherheitspolitischer Diskussionen. Ihre aktuelle Situation wirft Fragen nach ihrer zukünftigen Rolle, ihrer inneren Struktur und ihrem strategischen Umgang mit den veränderten Bedingungen auf.
Die jüngste Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas markiert weniger eine strategische Wende als vielmehr eine Verschiebung der Kräftebalance zugunsten einer taktischen Konsolidierung der Hamas. Trotz militärischer Verluste und erheblicher materieller Zerstörung bleibt die Organisation der zentrale Akteur im Gazastreifen. Ihr Überleben nach Monaten intensiver israelischer Angriffe bestätigt, dass sie weiterhin über genügend politische, soziale und militärische Ressourcen verfügt, um ihre Machtstellung im innerpalästinensischen Gefüge zu behaupten.
Auch die Freilassung israelischer Geiseln durch die Hamas ist kein Zeichen der Schwäche, sondern Ausdruck einer kalkulierten Risikoabwägung. Die Organisation hat erkannt, dass sie durch die Waffenruhe kurzfristig militärischen Druck abbauen, internationale Legitimität zurückgewinnen und ihre Governance-Strukturen in Gaza stabilisieren kann.
Entscheidend ist, dass die Hamas von einer glaubwürdigen Sicherheitsgarantie profitiert: Donald Trumps direkte Zusicherung, Israel werde den Krieg nicht fortsetzen, verschafft ihr Handlungsspielraum. Diese externe Garantie ersetzt faktisch die militärische Abschreckung durch politische Absicherung.
Die zentrale Streitfrage der Entwaffnung verdeutlicht die neue Realität. Eine vollständige Abrüstung ist weder durchsetzbar noch realistisch. Die Verhandlungen zielen stattdessen auf eine funktionale Begrenzung der militärischen Kapazitäten: keine neue Waffenproduktion, keine Raketen oder Langstreckenwaffen, aber der Verbleib leichter Waffen zur „Selbstverteidigung“. Diese differenzierte Definition von Bewaffnung transformiert die Hamas von einer offen kämpfenden Guerilla zu einem de facto paramilitärischen Akteur, der innerhalb des Gazastreifens weiterhin Gewaltmonopol und Kontrolle ausübt, zugleich aber formal einer politischen Lösung nicht im Wege stehen soll.
Damit deutet sich eine hybride Nachkriegsordnung an, die strukturell Parallelen zum Libanon aufweist: eine schwache zivile Verwaltung unter internationaler Aufsicht bei gleichzeitiger Dominanz einer inoffiziellen bewaffneten Organisation – hier die Hamas, dort die Hisbollah. Ein solches Modell schafft kurzfristige Stabilität, institutionalisiert aber langfristig die Doppelherrschaft zwischen Staatlichkeit und Milizmacht.
Israel befindet sich dadurch in einem strategischen Dilemma. Einerseits verhindert die Waffenruhe eine Fortsetzung kostspieliger Bodenoperationen; andererseits bleibt die Hamas als latente Bedrohung bestehen. Ohne amerikanische Rückendeckung ist eine erneute militärische Offensive politisch kaum durchsetzbar. Israel dürfte daher versuchen, das sogenannte „Libanon-Modell“ zu adaptieren: selektive, präventive Schläge gegen Waffenlager und militärische Infrastruktur auch während eines formalen Waffenstillstands.
Insgesamt deutet die Lage darauf hin, dass der Krieg zwar beendet, der Konflikt aber strukturell fortbesteht. Die Hamas hat den Übergang von einer überlebensbedrohten Organisation zu einem anerkannten Machtfaktor in einer Nachkriegsordnung geschafft, die sie selbst mitgestaltet. Der Waffenstillstand ist somit weniger ein Friedensabkommen als ein temporärer Zustand wechselseitiger Erschöpfung, in dem beide Seiten versuchen, aus einer instabilen Ruhephase strategische Vorteile zu ziehen.
Seit dem Terroranschlag der Hamas auf Israel im Oktober 2023 hat sich nicht nur die militärische Auseinander-setzung verschärft, sondern auch der mediale Kampf um Deutungshoheit. Dabei rückt zunehmend der Iran in den Fokus, der seine ideologische und propagandistische Un-terstützung für die Hamas systematisch ausweitet.
Während Moskau über Jahre durch Russia Today gezielt antiwestliche und antinatoistische Narrative verbreitete, bedient sich Teheran ähnlicher Methoden – mit dem zen-tralen Thema „Israel und der Gazakrieg“. Die Hamas wird dabei nicht nur als militärischer Akteur, sondern als Sym-bolfigur des „antizionistischen Widerstands“ inszeniert, um die geopolitischen Interessen des iranischen Regimes zu legitimieren und auszubauen.
Der vom iranischen Staat kontrollierte Sender Press TV spielt in dieser Strategie eine Schlüsselrolle. Seit seiner Gründung 2007 dient er als internationales Sprachrohr des Regimes. Obwohl der Sender in Europa und den USA teilweise blockiert ist, wird er weiterhin aktiv genutzt, um antiisraelische und antiwestliche Narrative zu verbreiten. Demonstrationen in europäischen Städten werden gezielt medial inszeniert, um ein Bild von globaler Solidarität mit der Hamas zu erzeugen und zugleich Israels Handeln als „Völkermord“ oder „Besatzungsterror“ zu delegitimieren. Diese selektive Berichterstattung verzerrt die Realität: Der Hamas-Terror wird verharmlost oder gar als legitimer Widerstand glorifiziert.
Hamas als ideologische Projektionsfläche
Für den Iran ist die Hamas mehr als nur ein Verbündeter – sie ist ein Instrument der Außenpolitik und der ideolo-gischen Selbstvergewisserung. In der sogenannten „Ach-se des Widerstands“, die neben der Hamas auch die His-bollah und syrische Regimekräfte umfasst, fungiert sie als sunnitischer Brückenkopf in einem ansonsten schiitisch dominierten Bündnissystem. Diese paradoxe Allianz ba-siert nicht auf religiöser Nähe, sondern auf einem ge-meinsamen Feindbild: Israel und den Westen.
Indem iranische Medien wie Press TV und Al Mayadeen die Hamas zu einem heroischen Akteur stilisieren, soll die öffentliche Meinung in Europa beeinflusst und das eigene geopolitische Narrativ gestärkt werden.
In Europa finden sich zunehmend Akteure, die diese Nar-rative aufgreifen oder weiterverbreiten – oft unter dem Deckmantel journalistischer Arbeit oder vermeintlicher Friedensaktivismen.
Diese propagandistische Verflechtung verstärkt den ohne-hin polarisierten Diskurs über den Nahostkonflikt. Gruppen und Influencerinnen, die sich als „pro-palästinensisch“ verstehen, übernehmen zunehmend Narrative, die direkt aus der iranischen Medienstrategie stammen. Dabei verschwimmt die Grenze zwischen legitimer Israelkritik und der Verherrlichung terroristischer Gewalt.
Die Hamas als Werkzeug eines globalen Infor-mationskriegs
Die Hamas ist längst nicht nur eine Terrororganisa-tion mit regionalen Zielen, sondern Teil eines transnationalen Propagandanetzwerks, das vom Iran orchestriert wird. Ihr Kampf wird in Medien, sozialen Netzwerken und auf westlichen Straßen fortgeführt – weniger im Namen der Palästinenser, als im Dienste einer geopolitischen Agenda, die Is-raels Existenz delegitimieren soll.
Die Herausforderung für westliche Gesellschaften liegt darin, zwischen legitimer Kritik an Israels Poli-tik und der gezielten Verbreitung extremistischer Narrative zu unterscheiden. Denn die ideologische Aufwertung der Hamas durch iranische Propaganda gefährdet nicht nur die politische Debatte, sondern trägt auch zur Verrohung des öffentlichen Diskurses und zur Erosion demokratischer Werte bei.
Mit seinem 20-Punkte-Plan hat US-Präsident Donald Trump dem festgefahrenen Gaza-Konflikt neue Bewegung verliehen – oder zumindest den Anschein davon. Der Vorschlag sieht eine sofortige Waffenruhe, die Freilassung aller Geiseln, eine schrittweise Entwaffnung der Hamas sowie umfangreiche humanitäre Hilfen für die mehr als zwei Millionen Menschen im Gazastreifen vor. Parallel soll eine palästinensische Technokratenregierung unter internationaler Aufsicht eingesetzt werden, flankiert von einem „Friedensrat“ unter Leitung Trumps und des ehemaligen britischen Premierministers Tony Blair, der die politische Kontrolle behalten soll.