Islamischer Staat

Please select listing to show.

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.

Die Anschläge des sogenannten „Islamischen Staates“ (IS) auf das iranische Parlament und das Mausoleum von Ayatollah Ruhollah Khomeini markieren den ersten direkten Angriff der Terrormiliz auf iranischem Boden. Sie ereignen sich in einer Phase, in der das selbsternannte Kalifat des IS – das sich über Teile Syriens und des Irak erstreckt – unter massivem militärischem Druck steht. Die Attentate sollen demonstrieren, dass der IS trotz dieser Rückschläge über Schlagkraft und strategische Reichweite verfügt.

Zugleich inszeniert sich die Gruppe einmal mehr als „Verteidiger der Sunniten“ und als radikale Speerspitze im konfessionellen Konflikt mit den Schiiten. Während Staaten wie die USA oder Saudi-Arabien den Iran politisch und rhetorisch als destabilisierende Kraft im Nahen Osten brandmarken, ist es bislang allein dem IS gelungen, die Islamische Republik mit solcher Wucht direkt anzugreifen. Dass eine nichtstaatliche Terrororganisation handelt, wo Staaten nur drohen, dürfte dem IS nicht nur neue Kämpfer, sondern auch Unterstützung von finanzstarken sunnitischen Geldgebern im Golfraum sichern.

Der Anschlag in der iranischen Hauptstadt offenbart zudem die fortbestehende operative Stärke der Organisation. Die Fähigkeit, komplexe, koordinierte Anschläge auszuführen – trotz erhöhter Überwachung und Gegenmaßnahmen – belegt, dass der IS weiterhin über ein wirksames Netzwerk verfügt. Damit bringt die Gruppe den Krieg auf iranischen Boden zurück – in einem Ausmaß, wie es zuletzt während des Iran-Irak-Krieges in den 1980er Jahren der Fall war. Was damals Saddam Husseins reguläre Armee leistete, vermag heute eine transnationale Terrororganisation.

Auch im internen Wettbewerb mit al-Qaida, die sich im Verborgenen neu formiert, stellen die Anschläge einen symbolischen Propagandaerfolg dar. Während al-Qaida über Jahre hinweg in taktische Arrangements mit dem iranischen Regime verstrickt war, präsentiert sich der IS als kompromissloser Gegner Teherans. Selbst wenn das Kalifat im Irak und Syrien zusammenbricht, kann der IS durch die Ausweitung seiner Aktionsräume und eine Rückkehr zu seinen terroristischen Wurzeln seine Existenz sichern – ganz nach dem Vorbild von al-Qaida, aber mit ungleich höherer operativer Reichweite.

Tote - slider
03000
Verletzte - slider
03000
Verantwortliche Gruppe
Datum