Portugal gilt als ein Land mit relativ geringer Terrorgefahr, das in den letzten Jahrzehnten von größeren Anschlägen verschont geblieben ist. Dennoch hat die portugiesische Regierung angesichts der Entwicklungen in Europa und im Nahen Osten ihre Wachsamkeit erhöht. Im Oktober 2023 wurde das Terrorwarnsystem von Stufe 2 „Moderat“ auf Stufe 3 „Signifikant“ angehoben, eine Maßnahme, die nach Ausbruch des Israel-Hamas-Konflikts aus Vorsicht ergriffen wurde.
Trotz der relativen Sicherheit des Landes gibt es Faktoren, die eine potenzielle Bedrohung darstellen könnten. Die offenen Grenzen innerhalb des Schengen-Raums ermöglichen theoretisch die unbemerkte Ein- und Ausreise von Extremisten. Zudem wurden in Portugal Personen identifiziert, die verdächtigt werden, logistische oder finanzielle Unterstützung für extremistische Gruppen in anderen Ländern zu leisten. Es gab auch Berichte über eine kleine Anzahl portugiesischer Staatsangehöriger, die sich militanten Gruppen wie dem sogenannten Islamischen Staat in Syrien und im Irak angeschlossen haben.
Die Gefahr durch selbstradikalisierte Einzeltäter bleibt eine Herausforderung. Solche Akteure könnten mit einfachen Mitteln wie Messern, Fahrzeugen oder improvisierten Sprengvorrichtungen zivile Ziele wie Restaurants, Einkaufszentren oder touristische Attraktionen angreifen. Die Unvorhersehbarkeit solcher Angriffe macht sie besonders gefährlich.
Die portugiesischen Sicherheitsbehörden arbeiten eng mit internationalen Partnern zusammen, um potenzielle Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und zu neutralisieren.
Die portugiesischen Behörden setzen auf eine Kombination aus effektiver Terrorismusbekämpfung und Prävention zur Radikalisierung und Rekrutierung. Die Effizienz der Sicherheitsdienste und der intensive Informationsaustausch innerhalb der EU tragen dazu bei, das Risiko eines Anschlags zu minimieren.