11.09.2025 | Die Generaldirektion der Inneren Sicherheit (Al-Asaish) in Nord- und Ostsyrien gab bekannt, mehrere terroristische Zellen aufgedeckt und zerschlagen zu haben, die Anschläge in der Region planten. Die Netzwerke betrieben intensive Kommunikations- und Rekrutierungsaktivitäten und versuchten, Anschläge auf zivile und militärische Ziele durchzuführen.
Die Sicherheitskräfte konnten zahlreiche Verdächtige festnehmen und umfangreiche Beweismittel sichern, darunter Waffen und Sprengstoffe.
01.08.2025 | Die Vereinten Nationen schlagen Alarm: Die Bedrohung durch den “Islamischen Staat” (IS) und al Qaida nimmt weltweit nicht ab – sie verlagert sich. Laut einem neuen Bericht, der Ende Juli 2025 dem UN-Sicherheitsrat vorgelegt wurde, erleben beide Gruppen einen gefährlichen Aufschwung, insbesondere in Afrika und Syrien. Während ihre militärische Schlagkraft im Irak und Syrien seit Jahren geschwächt scheint, nutzen sie instabile Regionen, mangelnde Staatlichkeit und soziale Ungleichheit, um neue Einflussräume zu erschließen.
In Afrika wird die Lage besonders kritisch. Al Qaida-nahe Gruppierungen wie Jama’at Nasr al Islam wal Muslimin (JNIM) und die somalische al Shabab weiten ihren Einfluss aus – insbesondere in der Sahelzone, wo sie bereits teilweise Territorium kontrollieren. Gleichzeitig erstarkt der sogenannte „Islamische Staat in der Großen Sahara“ entlang der Grenzregionen zwischen Niger und Nigeria. Die UN sieht diese Entwicklung mit großer Sorge, da schwache staatliche Strukturen und fehlende Perspektiven für die Bevölkerung den Terrororganisationen idealen Nährboden bieten.
Auch Syrien bleibt ein zentrales Anliegen der internationalen Gemeinschaft. Trotz des weitgehenden militärischen Rückzugs der Extremisten wird das Land nach wie vor als Rückzugsort, Rekrutierungsraum und Planungszentrum für internationale Anschläge genutzt. Rund 5.000 ausländische Kämpfer halten sich noch immer in Syrien auf – viele davon in Haftlagern oder unter prekären Bedingungen, was ein langfristiges Sicherheitsrisiko birgt. Zudem gewinnen Gruppierungen wie “Hayat Tahrir al Sham” (HTS) zunehmend Kontrolle über Regionen im Nordwesten, wodurch neue Spannungen entstehen.
Zunehmend nutzen Terrorgruppen auch digitale Wege, um internationale Radikalisierungs- und Rekrutierungskampagnen durchzuführen. Der afghanische Ableger ISIL-K verbreitet seine Ideologie über soziale Medien und Messaging-Dienste weltweit. In der Folge kam es zu mehreren Anschlägen in Europa und Nordamerika – darunter ein Angriff in New Orleans sowie ein vereitelter Anschlag auf eine US-Militärbasis.
Die UN fordert ein Umdenken in der Terrorismusbekämpfung. Reine Militärstrategien greifen zu kurz – stattdessen müssten die Ursachen angegangen werden, etwa Armut, Jugendarbeitslosigkeit, schwache Bildungssysteme und fragile Institutionen. Der UN-Generalsekretär betonte daher die Bedeutung von langfristiger Entwicklungszusammenarbeit, besserer Regierungsführung und Investitionen in Gesundheit und Bildung. Nur so könne verhindert werden, dass extremistische Gruppen weiteren Zulauf erhalten.
Besonders besorgniserregend ist laut UN die ausgeklügelte Finanzierung der Terrornetzwerke: Mittels anonymer Geldtransfers, Cloud-basierter „Hawala“-Netzwerke, weiblicher Kuriere und „Drop Boxes“ mit Sicherheitscodes agieren sie weitgehend unsichtbar für klassische Finanzkontrollsysteme.
Die internationale Gemeinschaft steht nun vor der Herausforderung, effektive, koordinierte Strategien zu entwickeln – besonders in afrikanischen Brennpunkten. Eine stärkere Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen, gemeinsame Grenzkontrollen, Informationsaustausch sowie die konsequente Bekämpfung von Geldwäsche und Waffenhandel sind zentrale Bausteine.
22.06.2025 | Bei einem Selbstmordanschlag auf die St.-Elias-Kirche in Damaskus sind mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen und 63 weitere verletzt worde. Ein Attentäter drang während eines Gottesdienstes in die Kirche ein, eröffnete das Feuer auf die Gläubigen und sprengte sich anschließend in die Luft.
Die bisher weitgehend unbekannte Jihadistengruppe Saraja Ansar al-Sunna übernahm die Verantwortung für den Anschlag. Sie erklärte, der Anschlag sei eine Reaktion auf eine „Provokation durch Christen in Damaskus“. Die Gruppe drohte mit weiteren Anschlägen gegen religiöse Minderheiten wie Christen, Alawiten, Drusen und Schiiten.
26.02.2025 | Das Al-Hol-Camp im Nordosten Syriens, eine provisorische Wüstenstadt, beherbergt fast vierzigtausend Insassen, darunter Flüchtlinge und Angehörige von Kämpfern des “Islamischen Staates” (IS). Die Menschen im Lager sind fast vollständig auf Hilfe von außen angewiesen. Nachdem der amerikanische Hilfsorganisation USAID der Geldhahn zugedreht wurde, droht nun die Einstellung der Hilfslieferungen.
Im Lager haben Komitees das Sagen, insbesondere in den Sektionen, in denen die Frauen von IS-Kämpfern leben. Die kurdischen Sicherheitskräfte versuchen, mit Razzien für Ordnung zu sorgen und die Kinder der ausländischen IS-Frauen zu deradikalisieren. Allerdings sind die Mittel begrenzt, und es fehlt an Kontrolle über Schmuggel und andere Aktivitäten.
Immer wieder haben die Kurden vor den unhaltbaren Zuständen im Lager gewarnt und darauf hingewiesen, dass es zu einer IS-Rekrutierungsbasis verkommen ist. Bislang stießen sie damit im Ausland auf taube Ohren. Nun fürchtet die Lagerverwaltung, dass die Lage komplett außer Kontrolle geraten könnte.
Neben den finanziellen Schwierigkeiten bereiten auch die neuen Verhältnisse in Syrien Sorge. Die Islamistengruppe “Hayat Tahrir al-Sham (HTS)”, die das Regime von Bashar al-Asad gestürzt hat, fordert die Kontrolle über das Lager, was die Kurden ablehnen. Sie befürchten, dass die HTS die IS-Mitglieder freilassen und eine Renaissance des IS provozieren könnte.
Nach dem Sturz der langjährigen Diktatur von Baschar al-Assads steht Syrien am Scheideweg. Die militant kontrollierte Region unter „Hayat Tahrir al-Sham“ (HTS) wird von wiederkehrenden konfessionellen Konflikten, israelischen Angriffen und internen Machtkämpfen erschüttert. Gleichzeitig wiedererstarkt der sogenannt „Islamische Staat“ (IS) und führt eine Terrorkampagne, die sich gegen die neue syrische Regierung sowie gegen christliche, schiitische und kurdische Minderheiten richtet.
Das wachsende Selbstvertrauen des IS fällt mit dem schrittweisen Abzug der US-Truppen in Syrien und im Irak zusammen. Im September 2024 gaben die Vereinigten Staaten und der Irak gemeinsam bekannt, dass die „Global Coalition to Defeat IS“ ihre Militärmission im Irak bis Ende September 2025 und in Syrien bis September 2026 beenden werde.