Nigeria

TOTE
0
VERLETZTE
0

19.05.2025 | Bei einem Angriff mutmaßlicher Mitglieder der Boko Haram Dorf Malam Karanti wurden 23 Menschen erschossen. Zahlreiche weitere Dorfbewohner wurden entführt

Nach Angaben lokaler Milizen geschah das Massaker, weil die Opfer verdächtigt wurden, die konkurrierende Terrororganisation „Islamic State West Africa Province“ (ISWAP) zu unterstützen.

Die Region rund um den Tschadsee ist seit Jahren Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen zwischen Boko Haram und ISWAP, die sich 2016 wegen ideologischer Differenzen gespalten haben. Beide Gruppen werfen der lokalen Bevölkerung immer wieder vor, mit der jeweils anderen Seite zu kooperieren oder Informationen an das Militär weiterzugeben.

TOTE
0
VERLETZTE
0

18.05.2025 | Die islamistische Terrorgruppe “Islamic State West Africa Province” hat bei einem nächtlichen Angriff auf eine nigerianische Militärbasis in Borno erstmals bewaffnete Drohnen eingesetzt. Die Attacke begann mit vier Drohnen, die Sprengsätze abwarfen, bevor ISWAP-Kämpfer den Stützpunkt angriffen. Fünf Soldaten kamen dabei ums Leben.

ISWAP hat bislang Drohnen vor allem zur Aufklärung und Propaganda genutzt. Der gezielte Einsatz von Drohnen als Waffen deutet darauf hin, dass die Gruppe zunehmend technische Unterstützung und Know-how von der internationalen Terrororganisation Islamischer Staat erhält.

15.05.2025 | In Nordost-Nigeria setzen jihadistische Gruppen wie Boko Haram zunehmend auf die Social-Media-Plattform TikTok, um ihre Propaganda zu verbreiten und gezielt junge Menschen für ihre Kämpfer zu rekrutieren.

Die Nutzung von TikTok stellt für Sicherheitskräfte eine neue Herausforderung dar, da die Live-Übertragungen schwer zu überwachen und zu löschen sind. Zwar wurden einige der einschlägigen Accounts entfernt, doch viele bleiben aktiv und erreichen eine breite junge Zielgruppe. Experten erklären, dass die Terroristen bewusst auf TikTok setzen, weil die Plattform besonders bei Jugendlichen beliebt ist und sie so ihre Botschaften in einer für junge Menschen verständlichen und ansprechenden Sprache vermitteln können.

Analysten sehen in der offenen Präsenz der Terroristen auf TikTok eine bewusste Strategie, um Stärke zu demonstrieren und ihre Gegner einzuschüchtern. Während Boko Haram mit direkter Ansprache und ungeschliffener Propaganda arbeitet, verfolgt die rivalisierende Gruppe „Islamic State West Africa Province“ (ISWAP) eine professionellere Kommunikationsstrategie.

TikTok selbst betont, dass gewaltverherrlichende und hasserfüllte Inhalte auf der Plattform keinen Platz haben und arbeitet mit der UN-Initiative „Tech Against Terrorism“ zusammen, um extremistische Inhalte schneller zu erkennen und zu entfernen. Dennoch zeigt die Situation, wie soziale Medien zunehmend zum Schlachtfeld im Kampf gegen Terrorismus werden – mit weitreichenden Folgen für die Sicherheit in Nigeria und der gesamten Region.

TOTE
0
VERLETZTE
0

26.04.2025 | Ein Sprengsatz explodierte an der Straße zwischen Rann und Gamboru, als ein Lastwagen und ein weiteres Fahrzeug passierten. Dabei kamen 26 Menschen ums Leben, drei weitere wurden verletzt.

Keine Gruppe übernahm die Verantwortung.

 
 

 

 

Die islamistische Terrorgruppe „Islamic State West Africa Province“ (ISWAP) hat in Nordost-Nigeria ein hochorganisiertes Finanzsystem etabliert, das ihre militärischen und administrativen Aktivitäten nachhaltig sichert. Dieses System basiert auf einer Kombination aus religiös legitimierter Steuererhebung, Erpressung, Schmuggel und der Nutzung moderner Technologien wie Kryptowährungen, insbesondere der anonymen Digitalwährung Monero1.

Innerhalb der von ISWAP kontrollierten Gebiete rund um den Tschadsee erheben die Terroristen systematisch „Zakat“ (religiöse Abgabe) und „Jizya“ (Levy für Nicht-Muslime) von der Bevölkerung und Außenstehenden. Die Einnahmen werden zentral in sogenannten „Baitul Ma-al“ (Schatzkammern) gesammelt und für Waffenbeschaffung, Kämpfergehälter, soziale Leistungen wie Gesundheitsversorgung und Unterstützung von Witwen und Waisen verwendet. Die Steuererhebung wird mit militärischer Härte durchgesetzt, Verweigerung führt zu harten Strafen bis hin zur Todesstrafe.

Auch im Dark Web werden finanzielle Mittel in Kryptowährungen generiert. Monero bietet aufgrund seiner hohen Anonymität einen idealen Kanal, um Geldflüsse vor staatlicher Überwachung zu verbergen. Diese digitale Finanzstrategie erschwert die Bekämpfung der Terrorfinanzierung erheblich.

Darüber hinaus betreibt ISWAP einen florierenden Schwarzmarkt und kontrolliert Schmuggelrouten entlang der Grenzen zu Kamerun, Tschad und Niger. Dabei werden nicht nur Waren wie Treibstoff, Lebensmittel und Drogen transportiert, sondern auch lokale Märkte und Handel unter strenger Aufsicht verwaltet. Lokale Geschäftsleute fungieren als Mittelsmänner und sind Teil des Systems, was die wirtschaftliche Verwurzelung der Terrorgruppe in der Region verstärkt.

Diese komplexe und widerstandsfähige Finanzarchitektur ermöglicht es dem ISWAP, trotz militärischer Verluste und internationaler Gegenmaßnahmen, Aktivitäten fortzusetzen und sogar auszubauen.

Für eine nachhaltige Bekämpfung des ISWAP über militärische Einsätze hinaus, muss eine Wiederherstellung legitimer Regierungsstrukturen sowie alternative Lebensgrundlagen für die Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden, um den Nährboden der Terrorfinanzierung zu entziehen.