15.09.2025 | Die Somali National Army (SNA) hat während einer gezielten Operation in den Gebieten rund um die Stadt Eldheer drei Mitglieder der Al-Shabaab gefangen genommen. Die Aktion zielte darauf ab, verbliebene Kämpfer zu stellen, die nach einer kürzlichen Offensive, welche der Gruppe in diesem Bezirk schwere Verluste zufügte, geflohen waren.
Die gefassten Militanten versuchten, sich unter nomadischen Gemeinden in den ländlichen Gebieten zu verstecken, wurden jedoch durch Geheimdienstinformationen frühzeitig entdeckt und abgefangen, bevor sie sich neu formieren oder weiter entkommen konnten.
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Trotz der Propaganda von Al-Shabaab, die behaupteten, die Kontrolle über El-Dheer übernommen zu haben und schwere Verluste bei Regierungstruppen verursacht zu haben, bestätigten Regierungsstellen, dass der Distrikt fest unter ihrer Kontrolle bleibt.
10.09.2025 | Die nationale Sicherheits- und Geheimdienstbehörde Somalias (NISA) gab bekannt, dass in einer Operation in der Region Ugunji, ein hochrangiger Führer der Terrorgruppe Al-Shabaab, Mohamed Abdi Dhiblaawe Afrah, außer Gefecht gesetzt wurde.
Afrah war der Planer des Anschlags auf den somalischen Präsidenten Hasan Sheikh Mohamud am 18. März 2025 am Ceel Gaabta-Kreuzungspunkt und gilt als Verantwortlicher für zahlreiche Explosionen mit zivilen Opfern im Land.
09.09.2025 | Die Puntland Intelligence and Security Agency (PISA) hat Berichte zurückgewiesen, die sie mit der Tötung des ehemaligen Offiziers der Somali National Movement (SNM), Ahmed Addib, in Verbindung bringen. Der Leichnam von Addib wurde in Hargeisa, der Hauptstadt von Somaliland, gefunden. PISA erklärte, keine Operationen durchzuführen, die die Souveränität oder Sicherheit anderer Regionen verletzen, und betonte die Zusammenarbeit mit Sicherheitsbehörden in Somaliland im Bereich der Terrorismusbekämpfung.
Die Umstände des Todes von Ahmed Addib werden derzeit von den Sicherheitskräften Somalilands untersucht; es gibt bisher keine bekannten Verantwortlichen für die Tat. Die Vorfälle haben Besorgnis in der als stabil geltenden Region ausgelöst, während die Behörden versprechen, umfassende Ermittlungen durchzuführen.
03.09.2025 | Im Al-Mescat Gebirge haben somalische Streitkräfte eine bedeutende Offensive gegen die Terrormiliz “Islamischen Staat” (IS) durchgeführt. Dabei wurden mehrere Stellungen der Terrorgruppe zerstört und zahlreiche Kämpfer getötet.
Die Offensive ist Teil einer umfassenderen Sicherheitskampagne, die darauf abzielt, die Präsenz des IS in der Region zu eliminieren.
Die jüngsten Kämpfe in Bariire verdeutlichen sowohl die militärischen Erfolge als auch die strukturellen Schwächen der somalischen Sicherheitslage. Der Sieg der Regierungstruppen und der von der Afrikanischen Union unterstützten Mission AUSSOM ist ein bemerkenswerter taktischer Erfolg, der die Fähigkeit der somalischen Armee zur Rückeroberung verlorener Gebiete unterstreicht. Er zeigt zugleich, dass koordinierte Operationen mit internationalen und regionalen Partnern – insbesondere Uganda und Äthiopien – weiterhin entscheidend für die Stabilisierung des Landes sind.
Gleichzeitig bleibt der strategische Einfluss von Al-Shabaab ungebrochen. Trotz einzelner Rückschläge gelingt es der Terrororganisation immer wieder, neue Gebiete zu infiltrieren und sich in weniger kontrollierten Regionen festzusetzen. Dieses Muster – Verlust und Wiedergewinnung von Territorien – deutet auf eine zähe asymmetrische Konfliktdynamik hin, bei der keine Seite langfristig die Kontrolle sichern kann.
Die Operation in Bariire zeigt daher vor allem eines: militärische Überlegenheit allein reicht nicht aus, um Al-Shabaab dauerhaft zu schwächen. Ohne eine nachhaltige Konsolidierung der befreiten Gebiete durch stabile Verwaltung, lokale Sicherheitsstrukturen und sozioökonomische Entwicklung bleibt der Boden für neue Rekrutierungen und Angriffe der Terroristen bereitet.
Somalia steht somit weiterhin vor der doppelten Herausforderung, kurzfristige militärische Erfolge in langfristige Stabilität umzuwandeln und zugleich die Ausweitung des Einflusses von Al-Shabaab in entlegenen Regionen wirksam einzudämmen.
Bis vor wenigen Jahren schien es, als könnte die somalische Regierung den langjährigen Bürgerkrieg endgültig beenden und eroberte Gebiete dauerhaft sichern. 2022 erzielten Regierungstruppen spürbare Erfolge, doch heute kontrollieren die islamistischen Al-Shabaab-Milizen wieder große Teile des Landes und stehen kurz vor der Hauptstadt Mogadischu.
Hauptgrund dafür sind fehlende Ressourcen und Prioritäten, etwa beim Aufbau stabiler ziviler Verwaltungsstrukturen, die für Sicherheit, Bildung und Justiz sorgen müssten. Davon profitiert die Al-Shabaab-Miliz. Sie lockt viele junge Menschen mit vergleichsweise hohen Soldzahlungen und kontrolliert umfangreiche Finanzquellen, etwa durch Steuern auf Im- und Exporte. Zudem hat sich die Gruppe als effektive Parallelautorität etabliert und gewinnt durch gezielte soziale Kontrolle die Unterstützung der Bevölkerung.
Die internationale Unterstützung wankt ebenfalls: Die Mission der Afrikanischen Union soll bis 2029 enden, während die EU ihre Finanzierung reduziert. Ohne diese Rückendeckung droht Somalia, die fragile Kontrolle weiter zu verlieren – ein Szenario, das Al-Shabaab konsequent auszunutzen weiß. Ohne verstärkte Maßnahmen droht Somalia erneut in einen jihadistischen Machtbereich zu fallen, der regionale und globale Sicherheit gefährdet.
Die militante islamistische Organisation Al-Shabaab hat ihre Kontrolle in der zentral-somalischen Region Hiran trotz schwindender Regierungspräsenz deutlich erweitert. Al-Shabaab konnte mehrere strategisch wichtige Gebiete zurückerobern und setzt auf eine Strategie der territorialen Expansion sowie der Schaffung paralleler Verwaltungsstrukturen.
Die somalische Regierung wird zunehmend unter Druck gesetzt, ihre militärischen Operationen wieder aufzunehmen und effektivere Maßnahmen zur Zurückdrängung der Gruppe zu ergreifen. Die Sicherheitslage bleibt angespannt, da Al-Shabaab seine Aktivitäten und Angriffe in der Region intensiviert. Internationale Partner unterstützen die somalischen Kräfte mit Luftangriffen, doch der Sicherheitsrückgang und interne politische Spannungen erschweren eine koordiniere Gegenwehr. Die Lage erfordert eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Regierung und lokalen Gemeinschaften, um die Machtübernahme durch Al-Shabaab zu stoppen und die Region zu stabilisieren.