11.09.2025 | Zwei russische FSB-Agenten wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt, nachdem sie Terroranschläge und Sabotageakte geplant hatten. Die Verhaftungen erfolgten Ende 2024 auf Basis von Ermittlungen der Sicherheitsdienste der Ukraine (SBU) und der Nationalpolizei.
Einer der Verurteilten, ein 43-jähriger Mehrfachstraftäter, sollte einen Anschlag auf Polizeikräfte in der Innenstadt verüben. Er hatte eine Sprengvorrichtung mit einer Handgranate in einer Mietwohnung installiert und dann einen falschen Notruf abgesetzt, um die Polizei hereinzulocken.
Der zweite Täter, ein 42-jähriger Automechaniker, legte Brandanschläge auf zwei Geländefahrzeuge der ukrainischen Streitkräfte und eine Postfiliale.
Beide wurden unter anderem wegen Terrorismus und Sabotage verurteilt und erhielten Haftstrafen von 10 bzw. 9 Jahren mit Vermögensbeschlagnahme.
04.09.2025 | In Lwiw hat der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) zwei minderjährige Tatterfestgenommen, die einen Terroranschlag auf ein Fahrzeug eines ukrainischen Soldaten vorbereitet hatten.
Die 17-jährige Jugendliche aus Dnipro und der 16-jährige Junge aus Tscherkassy waren zuvor über Telegram-Kanäle von russischen Geheimdiensten angeworben worden. In Lwiw führten sie eine Erkundung des Zielgebiets durch, holten einen Rucksack mit Sprengstoff aus einem Versteck und platzierten einen selbstgebauten Sprengsatz unter dem Fahrzeug. Eine installierte Fernkamera sollte die Explosion überwachen. Der Sprengsatz bestand aus 4,5 kg Sprengstoff mit zusätzlichen Splittern wie Schrauben.
03.09.2025 | Russland stuft den” Islamischen Staat in der Provinz Khorasan” (IS-Khorasan) als die gefährlichste internationale Terrororganisation ein. Laut dem russischen Sondergesandten für Afghanistan, Zamir Kabulov, stellt IS-Khorasan die größte Bedrohung dar, während andere Gruppen wie die Tehrik-i-Taliban Pakistan (TTP) und die “Ostturkestanische Islamische Bewegung “(ETIM) ebenfalls ernsthafte Gefahren für die Region darstellen.
Kabulov erklärte weiter, dass Russland Afghanistan bei der Bekämpfung des Terrorismus unterstützen sollte, um die Sicherheit in der Region zu gewährleisten. Er betonte auch, dass die Entscheidung, das Islamische Emirat Afghanistan anzuerkennen, nicht nur auf wirtschaftlichen oder politischen Überlegungen beruhe, sondern auch sicherheitspolitische Gründe habe.
25.04.2025 | Der stellvertretender Leiter der Hauptoperationsdirektion des Generalstabs der russischen Streitkräfte, Jaroslaw Moskali, wurde bei einer Bombenexplosion getötet.
Die Bombe explodierte in einem geparkten Auto und wurde ferngezündet, als Moskalik vorbeiging. Der Offizier soll in der Nähe gewohnt haben.
Der Sprengsatz wurde im Bereich der hinteren linken Autotür platziert. Dies sei vermutlich beabsichtigt gewesen, da die linke Seite näher an dem Gebäude lag, aus dem Moskalik herauskam. Die improvisierte Bombe bestand aus einer Gasflasche und war mit Granatsplittern gefüllt.
03.02.2025 | Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat einen Selbstmordanschlag auf den ehemaligen „Antimaidan“-Kämpfer und Gründer der paramilitärischen Einheit „ArBat“, Aram Sarkisjan, bestätigt. Der Vorfall ereignete sich am 3. Februar 2025 im Moskauer Wohnkomplex „Alije Parusa“. Sarkisjan wurde schwer verletzt, überlebte zunächst die Operation, erlag jedoch später seinen Verletzungen im Krankenhaus. Der FSB stuft den Vorfall als Terroranschlag ein und vermutet die Beteiligung ukrainischer Geheimdienste.
Der Anschlag ereignete sich im Eingangsbereich des Gebäudes, als Sarkisjan zusammen mit seinen Sicherheitskräften das Gebäude betrat. Die Ermittlungen wurden zunächst wegen versuchten Mordes aufgenommen, später jedoch auf Terrorismus umqualifiziert.
Russland ist zunehmend ein Ziel für internationale terroristische Gruppen, darunter der sogenannte Islamische Staat (IS) und Al-Qaida sowie deren regionale Ableger. Vor allem die russischen Militäroperationen in Syrien haben das Land auf der globalen Terroragenda hervorgehoben. Traditionell konzentrierten sich terroristische Aktivitäten in Russland auf den Nordkaukasus, insbesondere auf Dagestan, Inguschetien und Kabardino-Balkarien.
Bis 2024 beschränkten sich die meisten Anschläge auf unkoordinierte Überfälle, Selbstmordattentate oder Autobomben in stark frequentierten Gebieten, darunter touristische Hotspots und Infrastruktureinrichtungen. Solche Angriffe verursachten trotz begrenzter technischer Raffinesse erhebliche Sachschäden und führten zu zahlreichen Opfern. Der IS-Anschlag im März 2024 auf das Musikvenue Crocus City Hall bei Moskau war der schwerwiegendste Terrorakt in Russland seit Jahrzehnten und verdeutlichte mögliche Kapazitätsengpässe der Sicherheitsdienste während des Ukraine-Krieges.
Die russischen Sicherheitsbehörden konnten in den letzten Jahren mehrere Zellen zerschlagen und Terroranschläge vereiteln, insbesondere in den südlichen und westlichen Regionen des Landes. Dennoch weisen die zunehmende Zahl an Anschlägen mit hohen Opferzahlen und öffentliche Operationen gegen mutmaßliche Terrorzellen auf die begrenzte Fähigkeit der Geheimdienste hin, die Bedrohung flächendeckend zu kontrollieren.
Militante Organisationen wie die IS-nahe „Vilayat Kavkaz“ bestehen überwiegend aus ehemaligen Mitgliedern der Kaukasus-Emirat-Gruppe und operieren sowohl gegen zivile als auch staatliche Ziele. Im Nordkaukasus richten sich Anschläge häufig gegen Polizei, Militär, religiöse Einrichtungen und Regierungsgebäude. Während ausländische Staatsangehörige selten direkt ins Visier geraten, besteht ein Risiko durch Kollateralschäden.
Neben dem Nordkaukasus steigt die Gefahr von Anschlägen mit hohem Schadenspotenzial in großen Städten der westlichen Regionen, darunter Moskau, Sankt Petersburg und Kasan. Frühere Attacken zielten auf öffentliche Orte und Verkehrsknotenpunkte wie Flughäfen und U-Bahn-Stationen.
Randgruppen wie die anarchistische Organisation „The Network“ stellen eine geringere Bedrohung dar, wobei deren Aktivitäten auf staatliche Einrichtungen und Sicherheitskräfte fokussiert sind. Auch organisierte Kriminalität kann zu ungezielten Sprengstoffanschlägen führen, insbesondere in westlichen Regionen. Einzelpersonen, die aus persönlichen Motiven angreifen, stellen nur ein sehr geringes Risiko dar.
Die laufenden militärischen Operationen in der Ukraine und die teilweise Mobilisierung erhöhen die Wahrscheinlichkeit kleinerer Sabotageakte in der Nähe von Militärbezirken und begrenzt wirksamer Zwischenfälle. Insgesamt bleibt der Nordkaukasus das Hauptzentrum terroristischer Aktivitäten, doch der Trend zu städtischen Hochrisikoangriffen verdeutlicht die wachsende Komplexität der Bedrohungslage in Russland.
Regionale Verteilung und Schwerpunkt Nordkaukasus:
Hauptaktivität: Nordkaukasus (Dagestan, Inguschetien, Kabardino-Balkarien).
Ziele: Polizei, Militär, religiöse Einrichtungen, Regierungsgebäude.
Form: Überfälle, Selbstmordattentate, Autobomben.
Beteiligte Gruppen: Ehemalige Mitglieder der Kaukasus-Emirat-Gruppe, IS-nahe Vilayat Kavkaz.
Urbane Zentren:
Gefährdete Städte: Moskau, Sankt Petersburg, Kasan.
Ziele: öffentliche Einrichtungen, Verkehrsknotenpunkte, Flughäfen, U-Bahn-Stationen.
Trend: Zunehmend hochwirksame Anschläge in bevölkerungsreichen westlichen Regionen.
Sicherheitslage und Gegenmaßnahmen:
Zahlreiche Zellen zerschlagen, Anschläge vereitelt.
Begrenzte Kapazität der Sicherheitsdienste, insbesondere durch den Ukraine-Konflikt.
Verschärfte Sicherheitsmaßnahmen in Großstädten, dennoch Restrisiko besteht.
Randrisiken:
Anarchistische Gruppen (z. B. „The Network“) beschränken sich meist auf staatliche Ziele.
Organisierte Kriminalität verursacht vereinzelt kleinere Anschläge.
Einzelangriffe aus persönlichen Motiven selten.
Militärische Mobilisierung erhöht Wahrscheinlichkeit kleinerer Sabotageakte.
Nach dem Ende der US-Militärkampagne gegen die Huthis am 6. Mai 2025 erklärte US-Präsident Donald Trump, die Gruppe habe „kapituliert“. Tatsächlich ist der Rückzug der USA jedoch ebenso sehr ein Eingeständnis des Scheiterns der Mission wie Ausdruck der Zurückhaltung, sich in einen noch tieferen Konflikt hineinziehen zu lassen.
Die USA begannen im Dezember 2023 mit Angriffen auf die bewaffnete Gruppe, um die Huthi-Angriffe im Roten Meer zu stoppen, die zwei Monate zuvor als Reaktion auf Israels Militäreinsatz im Gazastreifen begonnen hatten. Diese Angriffe führten dazu, dass der kommerzielle Schiffsverkehr durch den Suezkanal um 60–70 % zurückging.
Oberflächlich betrachtet scheinen die verstärkten US-Luftschläge zunächst erfolgreich gewesen zu sein, da die Huthi-Angriffe seit März weitgehend ausblieben. Doch dieser taktische Erfolg brachte keine strategischen Fortschritte: Trotz der massiven Angriffe konnten die Huthis weiterhin US-Ziele und Israel attackieren, und der Handelsschiffsverkehr hat sich bislang nicht spürbar erholt. Zudem nutzten die Huthis die US-Kampagne, um ihre Kontrolle im Inland zu festigen und feiern den US-Rückzug nun als eigenen Sieg. Ein ranghoher Huthi-Vertreter, Mohammed Abdul Salam, erklärte, Amerika habe „nachgegeben“.
Um die Schifffahrtsrouten im Roten Meer wiederherzustellen, müssen europäische und amerikanische Partner an einer nachhaltigen Lösung arbeiten. Es braucht Druck auf die Huthis, aber auch einen neuen politischen Prozess für den Jemen und die Behebung der akuten staatlichen Defizite des Landes. Nur so lässt sich die Machtbasis der Huthis schwächen und ihre militanten Aktivitäten eindämmen.
Innere Spannungen
Die Huthis kamen 2014 mit Gewalt an die Macht, übernahmen die Kontrolle über die Hauptstadt Sanaa und lösten einen siebenjährigen Bürgerkrieg aus, der zu einer der schlimmsten humanitären Katastrophen der Welt führte – mit über 100.000 Todesopfern. Das Land ist seither faktisch geteilt: Der Norden und Westen stehen unter Kontrolle der Huthis, der Süden, Osten und Teile des Zentrums werden von der international anerkannten, aber zersplitterten Regierung in Aden verwaltet.
Trotz militärischer Überlegenheit und Kontrolle über mindestens 60 % der Bevölkerung fehlt den Huthis nationale Legitimität. Sie lehnten eine inklusive politische Lösung ab und scheiterten an der Bereitstellung grundlegender staatlicher Dienstleistungen. Die Bevölkerung leidet unter hohen Steuern, ausbleibenden Gehältern im öffentlichen Dienst und mangelhafter Versorgung mit Lebensmitteln und sauberem Wasser.
Im Dezember 2023 setzte das Welternährungsprogramm (WFP) seine humanitäre Hilfe für sechs Monate aus, da die Huthis die Verteilung für eigene Zwecke missbrauchten und bevorzugt Kämpferfamilien bedachten. Nach Wiederaufnahme der Hilfe erreichte das WFP nur noch 6,5 Millionen Menschen statt zuvor 9 Millionen.
Diese Missstände führten zu wachsendem Unmut und Protesten in Huthi-Gebieten. Im März 2023 kam es nach dem Tod eines Huthi-Kritikers in Haft zu Massenprotesten, und auch landesweite Feiertage wurden zum Anlass für Demonstrationen gegen die Gruppe, die mit Verhaftungswellen reagierte. Besonders nach dem von der UNO vermittelten Waffenstillstand im April 2022, der den ersten landesweiten Frieden seit sieben Jahren brachte, wurden die Regierungsdefizite der Huthis deutlich sichtbar. Dies schwächte ihre zuvor große interne Geschlossenheit, und Machtkämpfe zwischen führenden Huthi-Figuren wie Mohammed Ali al-Huthi und Ahmed Hamid traten offen zutage.
Wie die Huthis den Gaza-Krieg und US-Angriffe ausnutzten
Der Krieg in Gaza und die westlichen Gegenangriffe im Roten Meer boten den Huthi-Anführern die Möglichkeit, ihre Macht zu festigen. Die Gruppe nutzte die Situation, um die Bevölkerung in Kriegsbereitschaft zu halten, ihre ideologische Legitimation zu erneuern und Kritik an ihrer Regierungsführung zu unterdrücken.
Die Huthis unterstützten offen die Hamas-Operation gegen Israel im Oktober 2023 und starteten ihre eigene Kampagne „Schlacht der verheißenen Eroberung“ zur Unterstützung Gazas, zu der auch die Angriffe im Roten Meer gehörten. Im Inland intensivierten sie ihre religiöse und ideologische Propaganda, etwa durch Radiosendungen, Schulprogramme und regelmäßige Ansprachen ihres Anführers Abdulmalik al-Huthi, der immer wieder den „göttlichen Sieg“ beschwor. Siege gegen überlegene Gegner wie die saudisch geführte Koalition, die USA oder Israel werden als Beweis für diese göttliche Legitimität dargestellt.
Doch die Huthis setzten nicht nur auf Ideologie: Sie nutzten den Gaza-Krieg auch zur massiven militärischen Mobilisierung. Kurz nach Beginn der Krise starteten sie zweiwöchige Militärübungen, an denen im Dezember 2023 rund 16.000 Rekruten teilnahmen – ein Rekordwert, der ihre Absicht unterstreicht, die Gesellschaft weiter zu militarisieren.
Diese Machtkonsolidierung zeigte sich auch in der Regierungsstruktur: Im August 2024 installierten die Huthis eine ausschließlich aus eigenen Mitgliedern bestehende Regierung und schafften die richterliche Unabhängigkeit ab. Im Sommer 2024 häuften sich Festnahmen von UN- und NGO-Mitarbeitern, die in inszenierten Geständnissen für die Probleme des Landes verantwortlich gemacht wurden.
Die US-geführten Luftschläge verstärkten paradoxerweise diese Dynamik noch. Die Huthis sind es gewohnt, äußeren Druck zu widerstehen, und verfügen über eigene sowie iranisch unterstützte militärische Fähigkeiten. Trotz der Angriffe konnten sie weiterhin US-Schiffe attackieren, Drohnen abschießen und sogar Israels Hauptflughafen angreifen. Der US-Rückzug wird nun als weiterer „göttlicher Sieg“ inszeniert.
Jenseits militärischer Maßnahmen
Trotz jahrelanger Militärinterventionen – von der saudischen Invasion 2015 bis zu den aktuellen US-Angriffen – bleiben die Huthis die dominierende Kraft im Jemen. Die US-Luftschläge konnten zwar die Angriffe auf die Schifffahrt vorübergehend eindämmen, haben aber die strukturellen Ursachen für den Aufstieg und Machterhalt der Huthis nicht beseitigt. Im Gegenteil: Sie drohen, den Konflikt zu verlängern und die Huthis weiter zu verankern, wodurch der Spielraum für eine politische Lösung schrumpft.
Militärischer und wirtschaftlicher Druck kann Teil einer Strategie sein, um die Huthis an den Verhandlungstisch zu bringen. Doch ohne politische Perspektive wird dies nicht gelingen. Westliche Staaten, darunter die USA und europäische Länder, sollten daher verstärkt den jemenitischen Staatsaufbau unterstützen und Wege für einen politischen Dialog schaffen, etwa durch gerechtere Verteilung von Staatseinnahmen. Dabei ist enge Zusammenarbeit mit den Golfstaaten, insbesondere Saudi-Arabien, entscheidend.
Auch die international anerkannte Regierung muss dringend reformiert werden, um ihre Legitimität zu stärken: Verfassungsreformen, Aufbau professioneller Sicherheitskräfte, Bekämpfung von Korruption und lokale Verwaltungsreformen sind nötig. Die Golfstaaten könnten zudem mit wirtschaftlichen Anreizen wie Wiederaufbauhilfen und Arbeitsmöglichkeiten für Jemeniten die Attraktivität von Verhandlungen erhöhen.
Um die Angriffe im Roten Meer nachhaltig zu beenden, müssen die USA und ihre europäischen Partner in die Stabilisierung des Jemen investieren. Eine umfassende politische Strategie ist zwar komplexer als rein militärische Ansätze, aber sie ist der einzige Weg zu einer dauerhaften Lösung.
Das Ergenis der Angriffe der US-Luftwaffe auf EInrichtungen der Huthi im Jemen sind aus US-Sicht weniger überzeugend als erwartet. Die Rebellen haben zwar einige hochrangige Funktionäre verloren und wurden Drohnenfabriken der Rebellen zerstört sowie einige Nachschubwege über das Meer aus dem Iran und über Land aus dem Oman unterbrochen, empfindlich getroffen wurde Huthi aber nicht. Bunker und Waffendepots der Miliz hätten US-Angriffen bisher widerstanden. Zudem verfügen die die Huthis über riesige Vorräte an konventionellen Waffen. Zudem reichten den Rebellen schon ein paar Lkw-Ladungen eingeschmuggelter Raketen- und Drohnenteile, um die Angriffe auf die Schifffahrt monatelang fortzusetzen. Bei der US-Marine könnte hingegen bald die Präzisionsmunition knapp werden.
Die Huthis hatten im November 2023 mit Angriffen auf Handels- und Kriegsschiffe im Roten Meer begonnen, um der ebenfalls vom Iran unterstützten Hamas im Krieg gegen Israel zu helfen. Bei Inkrafttreten der Gaza-Waffenruhe am 19. Januar stellten die Huthis das Feuer ein, nahmen die Angriffe im März aber wieder auf, als Israel die Feuerpause beendete.
Bei der Beschaffung ihrer Waffen stützen sich die Huthis auf Lieferungen aus dem Iran, auf Eigenbau und auf eroberte Arsenale der Regierung. Sie haben schätzungsweise 100.000 Kämpfer, die auf einen radikal antiwestlichen Kurs eingeschworen sind. „Gott ist groß, Tod den USA, Tod den Israelis, verflucht seien die Juden, der Islam soll siegen“, lautet ihr Motto.
Auch politisch profitieren die Huthis von US-Militärschlägen. Ihr Fanatismus machte die schiitischen Rebellen in den vergangenen Jahren bei vielen Jemeniten unbeliebt, doch ihr Widerstand gegen die Weltmacht USA verbessert ihr Image. Die USA seien in den Augen vieler Jemeniten der Aggressor. So können die Huthis jetzt mehr neue Kämpfer anwerben als vor der Konfrontation mit den Amerikanern. Ohne einen Großangriff mit Bodentruppen, um die Huthis aus Sanaa und anderen Landesteilen zu vertreiben, dürften die Rebellen nicht zu beeindrucken sein.