13.04.2017 | Nach mehr als fünf Jahren Inaktivität hat die baskische Separatistenorganisation ETA („Euskadi Ta Askatasuna“ – Baskenland und Freiheit) den französischen Behörden eine Liste mit acht Waffen-, Munitions- und Sprengstoffverstecken übergeben. Die Liste wurde von der Aktivistengruppe „Artisans de la Paix“ ((Handwerker des Friedens) in Bayonne der „Internationale Kommission zur Verifizierung des Waffenstillstandes“ (CIV) übergeben, die sie an die französischen Behörden weiterleitete. Etarras, wie die Mitglieder der Organisation genannt werden, traten dabei nicht in Erscheinung. Französische Polizisten stellten daraufhin rund 5 Tonnen Waffen, Sprengstoff und andere gefährliche Materialien in Depots im Südwesten Frankreichs sicher.
Es sei jedoch nicht erwiesen, dass die ETA alle ihre Waffen abgegeben habe. Die CIV, der prominente Friedensaktivisten aus mehreren Ländern angehören, war bei der Öffnung der acht Verstecke zugegen und erklärte, dass die Eta nun als entwaffnet gelten könne. 2011 hatten maskierte Etarras in einer Videobotschaft erstmals das „Ende des bewaffneten Kampfes“ angekündigt.
Die ETA hatte seit den 1990er Jahren spürbar an Rückhalt in der Bevölkerung verloren. Sie hat keine ihrer politischen Ziele erreicht und besitzt nun offiziell auch keine Waffen mehr. Nach Schätzungen spanischer Experten verfügt die ETA nur noch über rund 30 Mitgliedern, nach dem den Sicherheitskräften auf spanischer und französischer Seite im vergangenen Herbst mehrere Festnahmen gelangen. Zur Hochzeit verfügte die Organisation über 3.8000 Mitglieder. Auch die Anzahl der Sympathisanten im Baskenland, die Täter unterstützt haben, sei rapide zurückgegangen. Die ist einmal darauf zurückzuführen, dass die ETATerroristen dazu übergegangen waren, Politiker und Intellektuelle zu ermorden, die ein Ende der Gewalt forderten. Zum anderen konnte sich das spanische Baskenland wirtschaftlich stabilisieren und gehört heute zu den wohlhabendsten Regionen Spaniens. Darüber hinaus akzeptieren heute deutlich mehr als zwei Drittel der Basken ihre Zugehörigkeit zu Spanien.
Die ETA war 1959 während der Franco-Diktatur, in der die baskische Kultur unterdrückt wurde, gegründet worden und hatte 1968 ihren ersten Terroranschlag verübt. Ihre Aktivisten strebten die Vereinigung der baskischen Regionen im Norden Spaniens und Süden Frankreich zu einem unabhängigen Staat mit sozialistischer Gesellschaftsordnung an. Bei Terroranschlägen fanden nach spanischen Angaben 829 Menschen den Tod, die überwältigende Mehrheit allerdings nach der Wiedereinführung der Demokratie in Spanien nach Francos Tod 1975. 2300 Menschen wurden verletzt. In der EU ist sie als Terrororganisation eingestuft.
Derzeit verbüßen rund 400 Etarras eine Haftstrafe, die meisten in Gefängnissen in Andalusien, 75 weitere in Frankreich. Bis die inhaftierten ETA-Mitlieder ins Baskenland verlegt werden, fordert die Regierung in Madrid allerdings die endgültige und offizielle Auflösung der ETA sowie eine Entschuldigung bei den Opfern. Trotz der Entwaffnung will die Regierung keine Zugeständnisse an die ETA geben sowie keine Amnestie für die in Haft sitzenden Eta-Mitglieder in Aussicht stellen, solange nicht die noch mehr als 300 ETA-Morde nicht aufgeklärt seien. Die spanische Polizei geht davon aus, dass die Tatwaffen, mit denen diese Anschläge verübt wurden, nicht in den bekanntgemachten Depots zu finden sind oder unkenntlich gemacht wurden. Auf diese Weise könnte die Eta versuchen, zu verhindern, die Täter zu finden.
Welche Rolle die ETA in Zukunft spielen will, ist ungewiss. Doch es gilt als unwahrscheinlich, dass sie als politische Organisation weiterbestehen kann. Deshalb wird nicht ausgeschlossen, dass die Terrorbewegung nach längerer Bedenkzeit tatsächlich ihre Auflösung verkünden könnte. Die überwältigende Mehrheit der Menschen im Baskenland fordern aber schon jetzt als ersten Schritt die Aufhebung der strikten Antiterrorgesetze, die schon Forderungen nach Verhandlungen mit der ETA als „Verherrlichung des Terrors“ sanktionieren.
12.12.2025 | Über 35 Jahre nach dem Anschlag auf den PanAm-Flug PA103 beginnt in Washington D.C. der Prozess gegen Abu Agila Masud, der vom US-Justizministerium angeklagt ist, den tödlichen Sprengsatz hergestellt zu haben, der zum Absturz über dem schottischen Ort Lockerbie am 21.Dezember 1988 führte. Der Prozess gegen den 72-jährigen Libyer wird im Mai 2025 vor einem Bundesgericht in den USA stattfinden.
Im Jahr 2001 wurde der libysche Geheimdienstagent Abdelbasset Al-Megrahi wegen seiner Rolle bei dem Anschlag verurteilt und zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Er wurde 2009 aus humanitären Gründen freigelassen und starb 2012 in Libyen. Abu Agila Masud hatte in einem Interview mit einem libyschen Geheimdienst 2012 zugegeben, für den Bau der Bombe verantwortlich zu sein, bestreitet dies jedoch seit seiner Verhaftung 2020.
11.12.2024 | Die chilenische Abgeordnetenkammer hat ein neues Antiterrorgesetz, das das veraltete Gesetz von 1984 ersetzen soll, verabschiedet. Das neue Gesetz ist Teil von Chiles Bemühungen, seine Antiterrorgesetze an internationale Standards anzupassen. Das neue Gesetz zielt darauf ab, moderne Bedrohungen wie terroristische Akte und gewalttätigen Extremismus, der aufgrund von Xenophobie, Rassismus und anderen Formen der Intoleranz begangen wird, zu bekämpfen.
Das Gesetz umfasst verbesserte rechtliche und administrative Maßnahmen zur Bekämpfung des Terrorismus, wie bessere Mechanismen zur Ermittlung und Verfolgung der Terrorismusfinanzierung, den Einsatz von Technologien durch terroristische Akteure und die Verhinderung der Ausnutzung digitaler Plattformen.Das neue Gesetz soll sicherstellen, dass Antiterrormaßnahmen ohne Verletzung der Menschenrechte umgesetzt werden, und damit frühere Bedenken hinsichtlich des unverhältnismäßigen Einsatzes von Gewalt und der Diskriminierung bestimmter Gruppen anspricht. Chile arbeitet daran, seine Polizei- und Justizsysteme besser an internationale Menschenrechtsstandards anzupassen.
09.12.2024 | Nach einem Brandanschlag auf eine Synagoge in Melbourne geht die australische Polizei von einem terroristischen Hintergrund aus. Die Ermittlungen würden jetzt von einem Anti-Terror-Team geführt. Es werde nach drei Verdächtigen gefahndet.
08.12.2024 | Die US-Luftwaffe hat nach eigenen Angaben mehrere Dutzend Luftangriffe gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) in Syrien geflogen. Die Angriffe gegen IS-Anführer, -Kämpfer und -Camps im Zentrum des Landes seien Teil einer laufenden Mission, um den IS zu schwächen und ihn dran zu hindern, Operationen auszuführen sowie die gegenwärtige Situation ausnutzt, um sich in Zentral-Syrien neu aufzustellen.