14.06.2024 | Die Versenkung des 230 Meter langen Frachters „MV Tutor“ am 12. Juni 2024 mit einem „Drohnenboot“ war eine Demonstration der Fähigkeiten der Huthi, den sie medienwirksam inszenierten. Bei dem Angriff war ein philippinischer Matrose ums Leben gekommen.
Der unter der Flagge Liberias fahrende und von Griechenland betriebene Frachter war südwestlich der von den Huthis kontrollierten Stadt Hodeida von einer ferngesteuerten Seedrohne und einer Rakete getroffen worden und nahm daraufhin Wasser auf. Nach der Evakuierung trieb der Frachter im Meer.
Trotz internationaler Militärmissionen der USA „Operation Prosperity Guard“ und der EU („Aspides“) sowie die Waffenlieferungen an die Houthis zu unterbinden ist es den Huthis gelungen ihre Taktiken weiterzuentwickeln und ihr Waffenarsenal zu erweitern. Sie nutzen nun alternative Importwege, unter anderem über Ostafrika und den Libanon.
Die Bedrohung für die Schifffahrt durch die Meerenge Bab al-Mandab ins Rote Meer bleibt damit weiterhin hoch und die Auswirkungen auf den globalen Handel sind erheblich. Im Mai 2024 verzeichnete die Region einen Rückgang der Containerschiff durchfahrten um 78% im Vergleich zum Vorjahr. Viele Reedereien wählen nun längere Routen um das Kap der Guten Hoffnung, um Angriffe zu vermeiden und gestiegene Versicherungskosten zu umgehen.
Eine dauerhafte Lösung des Konflikts erfordert diplomatische Bemühungen, die auch die Situation in Gaza berücksichtigen müssen.
Nach Huthi-Attacke: Frachtschiff im Roten Meer gesunken. (2024, June 19). https://www.fr.de/politik/mv-tutor-gesunken-huthi-attacke-rotes-meer-frachtschiff-usa-jemen-grossbritannien-zr-93138442.html
Hug, H. (2024, June 22). Terror mit Schaufensterpuppen. Journal21. https://www.journal21.ch/artikel/das-ende-der-mv-tutor
Streihammer, J. (2024, June 25). Der lange Atem der Houthis im Roten Meer. Die Presse. https://www.diepresse.com/18604738/der-lange-atem-der-houthis-im-roten-meer