Niger

Mindestens 20 Soldaten bei Angriff getötet
12.09.2025 | In der westnigrischen Region Tillabéri wurden bei mehrere Angriffe gegen nigrische Streitkräfte und die Nationalgarde 20 Soldaten getötet.
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Nigerianische Luftangriffe zerschlagen IS-WAP- und Boko Haram-Stützpunkte in

10.09.2025 | Koordinierte Luft- und Bodenoffensiven der nigerianischen Armee haben erhebliche Verluste bei Kämpfern des “Islamischen Staatsprovinz Westafrika” (IS-WAP) und Boko Haram im Sambisa-Wald und in den Mandara-Bergen zugefügt.

Der Gegenschlag erfolgte als Reaktion auf den Angriff auf das Dorf Darajamal im Bama-Lokalgebiet, Bundesstaat Borno, bei dem 60 Zivilisten getötet wurden. Nach dem Angriff flohen die Terroristen in den Wald, wo sie von Überwachungsflugzeugen der Militärintelligenz geortet wurden. Präzisionsluftangriffe neutralisierten mehr als 30 Kämpfer.

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Angriffe im Tillabéri-Gebiet nehmen deutlich zu

10.09.2025 | Human Rights Watch warnt vor einer erheblichen Zunahme der Angriffe durch den „„Islamischer Staat in der Sahel-Provinz“ (IS Sahel) rund um Tillabéri im Westen Nigers. Bei mindestens fünf Angriffen wurden über 127 Dorfbewohner und betende Muslime hingerichtet sowie zahlreiche Häuser geplündert und niedergebrannt.

Diese Eskalation führt zu vermehrten Gewaltausbrüchen und bedroht die Sicherheit der Zivilbevölkerung in der Region nachhaltig. Die NGO fordert verstärkte internationale Aufmerksamkeit und Maßnahmen, um die Lage vor Ort zu stabilisieren und humanitäre Hilfe sicherzustellen.

Rfi (2025): Niger: HRW alerte sur une intensification des attaques de l’État islamique au Sahel dans le Tillabéri. In: RFI, 10. September 2025. Text abrufbar unter: https://www.rfi.fr/fr/afrique/20250910-niger-hrw-alerte-sur-une-intensification-des-attaques-de-l-%C3%A9tat-islamique-au-sahel-dans-le-tillab%C3%A9ri.
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Armee neutralisiert und verhaftet mutmaßliche Terroristen
09.09.2025 | Die nigerianische Armee hat mehrere Terroristen neutralisiert und drei Verdächtige mit Lösegeldbargeld in Höhe von 8,7 Millionen Naira festgenommen.

Bei Operationen in den Nordwest-, Nordost- und Nordzentrumsregionen des Landes arbeiteten die Einheiten mit Polizei und lokalen Milizen zusammen. Unter anderem wurden Terroristen auf der Takaskala-Gwoza-Straße in Borno angriffen und zum Rückzug gezwungen, während in Zamfara drei Verdächtige beim Transport von Lösegeld festgenommen wurden.

Weitere Einsätze führten zur Rettung von Entführten und Zerschlagung illegaler Ölraffinerien in den südlichen Regionen Nigerias.

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Terroranschlag fordert einen Toten und vier Verletzte

04.09.2025 | Bei einem Angriff auf einen Sicherheitsposten im Dorf Abalama ist ein Soldat ums Leben gekommen, vier weitere wurden verletzt, darunter einer schwer. Die Täter, die mit vier Fahrzeugen ankamen, wurden von den Sicherheitskräften zurückgedrängt – dabei wurden zwei der Angreifer getötet und ein weiterer verletzt.

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Boko-Haram-Anführer getötet

25.08.25 | Bei einem gezielten Luftangriff in Niger ist ein ranghoher Anführer der Terrorgruppe Boko Haram ums Leben gekommen. Über den genauen Ort des Angriffs sowie über die beteiligten Kräfte wurden bislang keine weiteren Angaben gemacht.

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Terroranschlag am Straßendreieck von Djenné endet tödlich
14.08.25 | Terroristen verübten einen Angriff am Carrefour de Djenné – einem Straßendreieck auf der Route von Djenné – bei dem drei Menschen getötet wurden. Zudem raubten die Angreifer zwei Fahrzeuge und verschwanden anschließend, ohne dass bisher Informationen über ihre Identität oder Motive vorliegen.
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28 Milizionäre von IS getötet

02.08.2025 | Bei einem Angriff wurden 28 Milizionäre von Kämpfern des sogenannten “Islamischen Staates” (IS) getötet.

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IS und al Qaida erstarken in Afrika und Syrien

01.08.2025 | Die Vereinten Nationen schlagen Alarm: Die Bedrohung durch den “Islamischen Staat” (IS) und al Qaida nimmt weltweit nicht ab – sie verlagert sich. Laut einem neuen Bericht, der Ende Juli 2025 dem UN-Sicherheitsrat vorgelegt wurde, erleben beide Gruppen einen gefährlichen Aufschwung, insbesondere in Afrika und Syrien. Während ihre militärische Schlagkraft im Irak und Syrien seit Jahren geschwächt scheint, nutzen sie instabile Regionen, mangelnde Staatlichkeit und soziale Ungleichheit, um neue Einflussräume zu erschließen.

In Afrika wird die Lage besonders kritisch. Al Qaida-nahe Gruppierungen wie Jama’at Nasr al Islam wal Muslimin (JNIM) und die somalische al Shabab weiten ihren Einfluss aus – insbesondere in der Sahelzone, wo sie bereits teilweise Territorium kontrollieren. Gleichzeitig erstarkt der sogenannte „Islamische Staat in der Großen Sahara“ entlang der Grenzregionen zwischen Niger und Nigeria. Die UN sieht diese Entwicklung mit großer Sorge, da schwache staatliche Strukturen und fehlende Perspektiven für die Bevölkerung den Terrororganisationen idealen Nährboden bieten.

Auch Syrien bleibt ein zentrales Anliegen der internationalen Gemeinschaft. Trotz des weitgehenden militärischen Rückzugs der Extremisten wird das Land nach wie vor als Rückzugsort, Rekrutierungsraum und Planungszentrum für internationale Anschläge genutzt. Rund 5.000 ausländische Kämpfer halten sich noch immer in Syrien auf – viele davon in Haftlagern oder unter prekären Bedingungen, was ein langfristiges Sicherheitsrisiko birgt. Zudem gewinnen Gruppierungen wie “Hayat Tahrir al Sham” (HTS) zunehmend Kontrolle über Regionen im Nordwesten, wodurch neue Spannungen entstehen.

Zunehmend nutzen Terrorgruppen auch digitale Wege, um internationale Radikalisierungs- und Rekrutierungskampagnen durchzuführen. Der afghanische Ableger ISIL-K verbreitet seine Ideologie über soziale Medien und Messaging-Dienste weltweit. In der Folge kam es zu mehreren Anschlägen in Europa und Nordamerika – darunter ein Angriff in New Orleans sowie ein vereitelter Anschlag auf eine US-Militärbasis.

Die UN fordert ein Umdenken in der Terrorismusbekämpfung. Reine Militärstrategien greifen zu kurz – stattdessen müssten die Ursachen angegangen werden, etwa Armut, Jugendarbeitslosigkeit, schwache Bildungssysteme und fragile Institutionen. Der UN-Generalsekretär betonte daher die Bedeutung von langfristiger Entwicklungszusammenarbeit, besserer Regierungsführung und Investitionen in Gesundheit und Bildung. Nur so könne verhindert werden, dass extremistische Gruppen weiteren Zulauf erhalten.

Besonders besorgniserregend ist laut UN die ausgeklügelte Finanzierung der Terrornetzwerke: Mittels anonymer Geldtransfers, Cloud-basierter „Hawala“-Netzwerke, weiblicher Kuriere und „Drop Boxes“ mit Sicherheitscodes agieren sie weitgehend unsichtbar für klassische Finanzkontrollsysteme.

Die internationale Gemeinschaft steht nun vor der Herausforderung, effektive, koordinierte Strategien zu entwickeln – besonders in afrikanischen Brennpunkten. Eine stärkere Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen, gemeinsame Grenzkontrollen, Informationsaustausch sowie die konsequente Bekämpfung von Geldwäsche und Waffenhandel sind zentrale Bausteine.

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IS greift Militärposten in Niger an
27.05.2025 | In der westlichen Region Nigers, nahe der Grenze zu Mali und Burkina Faso, sind bei einem Angriff auf einen Militärposten mindestens zwölf Soldaten ums Leben gekommen. Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) bekannte sich zu dem Anschlag.
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Trotz intensiver militärischer Einsätze auf lokaler, regionaler und internationaler Ebene gelingt es bislang nicht, die Terrorgruppe Boko Haram endgültig zu neutralisieren. Die Organisation entstand 2009 im nigerianischen Bundesstaat Borno, hat aber ihr Einflussgebiet deutlich auf Nachbarstaaten wie Niger, Tschad und Kamerun ausgeweitet. Dabei wird die Gewalt durch interne Fraktionskämpfe nicht geschwächt: Die Gruppe ist in eine al-Qaida-nahe und eine IS-gestützte Fraktion zerfallen, die sich gegenseitig Konkurrenz machen, jedoch weiterhin systematisch Anschläge verüben.

Im August 2025 zeigte sich ein besorgniserregender Trend: Obwohl die Gesamtzahl der Angriffe leicht zurückging, stieg die Zahl der Todesopfer erheblich auf 338. Entführungen werden weiterhin routinemäßig als Mittel zur Finanzierung, zur Erpressung und zur Machtdemonstration eingesetzt, was die humanitäre Lage in der Region zusätzlich verschärft.

Die Gründe für das Fortbestehen von Boko Haram sind vielschichtig. Politische Instabilität und Korruption in Nigeria schwächen staatliche Kontrollmechanismen. Gleichzeitig verschärfen ethnische und religiöse Spannungen die Verwundbarkeit der Gesellschaften. Die multilaterale Bekämpfung durch die „Multinationale Joint Task Force“ bleibt fragmentiert: Finanzielle Engpässe, logistische Schwierigkeiten und politische Interessenskonflikte der beteiligten Staaten verhindern eine konsequente, koordinierte Strategie. Grenzüberschreitende kriminelle Netzwerke und die Einmischung internationaler Akteure erschweren darüber hinaus die Bekämpfung der Gruppe.

Die andauernde Gewalt hat massive Auswirkungen auf die betroffenen Bevölkerungen. Unsichere Lebensverhältnisse, zerstörte Infrastruktur und die ständige Bedrohung durch Entführungen oder Anschläge erschweren Entwicklung und Stabilität erheblich. Ohne umfassende Reformen, stärkere regionale Zusammenarbeit und die Einbindung der lokalen Bevölkerung bleibt die Region ein dauerhaftes Sicherheitsrisiko.

Zusammenfassend zeigt die Lage, dass militärische Mittel allein nicht ausreichen. Nur durch eine Kombination aus politischer Stabilisierung, Korruptionsbekämpfung, sozialer Integration und verbesserter grenzüberschreitender Kooperation kann die langfristige Bedrohung durch Boko Haram wirksam eingedämmt werden.

Die Sahelzone und Westafrika stehen an einem kritischen Sicherheitsknotenpunkt. Die Bedrohung durch islamistische Milizen bleibt hoch und wird durch grenzüberschreitende Gewalt, wiederholte militärische Rückschläge der Staatsarmeen sowie den schrittweisen Rückzug internationaler Missionen weiter verstärkt. Politische Instabilität, schwache staatliche Strukturen und fehlende regionale Kooperation schaffen ein Machtvakuum, das extremistischer Gruppen zunehmend ermöglicht, Territorien zu kontrollieren und die Krise zu eskalieren.

Operative Kapazitäten

extremistischer Gruppen
Al-Qaida und der “Islamische Staat” (IS) haben ihre Präsenz in Burkina Faso, Mali und Niger ausgeweitet und setzen moderne Waffen, Drohnen und improvisierte Sprengsätze ein. Die Kontrolle über ländliche Gebiete ermöglicht es ihnen, Rückzugsräume, Trainingslager und Netzwerke für Rekrutierung zu unterhalten. Im Jahr 2024 entfielen 51 % aller weltweit durch Terrorakte verursachten Todesopfer auf die Sahelregion, was die strategische Bedeutung dieser Zone für globale Sicherheitsakteure verdeutlicht.

Politische Instabilität und regionale Machtkonstellationen

Die politische Lage in der Region ist von hoher Instabilität geprägt. Mit der Gründung des Verteidigungsbündnisses „Allianz der Sahelstaaten“ (AES) haben Mali, Niger und Burkina Faso die regionale Ordnung der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) herausgefordert. Drei aufeinanderfolgende Militärputsche, tiefgreifende Korruption und das Fehlen effektiver regionaler Kooperation haben extremistisches Erstarken begünstigt.
Darüber hinaus erschwert die Divergenz zwischen nationalen Interessen und internationalen Akteuren wie Frankreich, der EU, der Afrikanischen Union oder den Vereinten Nationen eine kohärente Sicherheitsarchitektur. Während internationale Missionen ihre Präsenz reduzieren, entstehen Machtvakuen, die terroristische Gruppen aktiv nutzen.

Humanitäre Dimension

Die humanitäre Krise verschärft die Sicherheitslage zusätzlich. Rund 28,7 Millionen Menschen in der Sahelregion sind auf lebensrettende Hilfe angewiesen. Millionen befinden sich auf der Flucht, viele Gebiete sind von Hilfslieferungen abgeschnitten, und Hunger breitet sich rasant aus. Unterfinanzierung humanitärer Programme verschärft die Vulnerabilität der Zivilbevölkerung und erhöht die Anfälligkeit für Rekrutierung durch extremistische Gruppen.
Akteursinteressen und Dynamiken

Szenarien und Handlungsoptionen

1. Status Quo / Verschärfung der Krise: Fortgesetzte militärische Rückschläge und politische Fragmentierung könnten zur Konsolidierung extremistischer Enklaven führen.
2. Koordinierte Intervention: Verknüpfung von Sicherheitsmaßnahmen, politischem Dialog, Armutsbekämpfung und institutionellen Reformen könnte die Stabilität schrittweise wiederherstellen.
3. Regionale Selbstorganisation: Eine stärkere Kooperation innerhalb der AES und mit ECOWAS könnte neue Sicherheitsarchitekturen ermöglichen, birgt aber das Risiko weiterer geopolitischer Spannungen.

Fazit

Die Sahelzone steht an einem kritischen Punkt. Nur ein integrierter Ansatz, der Sicherheit, politische Reformen, wirtschaftliche Entwicklung und humanitäre Hilfe kombiniert, kann den Zerfall der Staaten verhindern und die Ausbreitung extremistischer Gewalt begrenzen. Die Zeit für effektives Handeln ist begrenzt, und sowohl regionale als auch internationale Akteure müssen ihre Strategien aufeinander abstimmen, um eine Eskalation zu verhindern.

Im Sahel tobt seit Jahren ein Konflikt zwischen den beiden größten jihadistischen Gruppierungen: “Jama’at Nusrat al-Islam wal-Muslimin” (JNIM), dem regionalen Ableger von al-Qaida, und dem “Islamischen Staat in der Größeren Sahara” (IS-GS), einer Fraktion des “Islamischen Staates” (IS). Während beide Gruppen ursprünglich aus dem Netzwerk von “Al-Qaida im Islamischen Maghreb” (AQIM) hervorgingen und zeitweise koexistierten, verwandelte sich ihr Verhältnis spätestens 2019 in einen offenen Machtkampf um Territorium, Einfluss und Ressourcen.

Die Zusammenarbeit zwischen JNIM und IS-GS war lange von pragmatischen Absprachen, gegenseitiger Unterstützung und der Abwehr gemeinsamer Feinde geprägt – ein Phänomen, das als „Sahelian Exception“ galt. Doch mit der Zeit führten territoriale Ansprüche, Mitgliederabwerbung und unterschiedliche Strategien zum Bruch. Besonders die Integration des IS-GS in die globale IS-Infrastruktur und der zunehmende Druck durch die von Frankreich geführte Anti-Terror-Operation “Barkhane” verschärften die Spannungen.

Während der IS-GS nun auf aggressive Expansion und medienwirksame Gewalt setzt, versucht JNIM, sich als „Beschützer“ der lokalen Bevölkerung zu positionieren. Der Konflikt gipfelte 2019 in einer Serie von Angriffen auf Militärposten im sogenannten „Dreiländereck“ zwischen Mali, Burkina Faso und Niger. In diesem Jahr wurden mindestens 125 direkte Zusammenstöße gezählt, mit über 700 getöteten Kämpfern auf beiden Seiten. Während JNIM in einigen Regionen, wie dem Inneren Niger-Delta, seine Kontrolle über Gebiete erweitern konnte, etablierte der IS-GS in anderen Gebieten – etwa im Osten Burkina Fasos – eigene Einflusszonen und rekrutierte gezielt lokale Milizen, durch Ausnutzung ethnische Spannungen.

Trotz aller Feindseligkeiten und Kämpfe ist eine vollständige Eskalation nicht in allen Regionen zu beobachten. In manchen Gebieten, wie im Osten Burkina Fasos, scheint es bereits zu einer Art „Modus Vivendi“ gekommen zu sein. Dennoch bleibt die Lage im Sahel volatil, und die beiden Gruppierungen stehen weiterhin für zwei unvereinbare Visionen eines islamistischen Gesellschaftsmodells.

Plebani, R. (2021, 15. Februar). The Conflict Between Al-Qaeda and the Islamic State in the Sahel, A Year On. ISPI. https://www.ispionline.it/en/publication/conflict-between-al-qaeda-and-islamic-state-sahel-year-29305 (Abgerufen am 25. Juni 2025).

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