Pakistan

Terrorist bei Aufklärungsoperation getötet

03.09.2025 | Bei einer Aufklärungsoperation der Polizei im Distrikt Lakki Marwat wurde ein mutmaßlicher Terroristenführer getötet. Der Mann, identifiziert als Kifayatullah, soll an Bombenanschlägen und Angriffen auf Sicherheitskräfte beteiligt gewesen sein.

Während des Einsatzes kam es zu einem Schusswechsel, bei dem ein Polizeibeamter verletzt wurde. Es wurden Munition und eine Kalaschnikow sichergestellt.

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Sechs Tote bei bewaffnetem Überfall

03.09.2025 | Im unteren Kurram-Distrikt, nahe Mahora, wurden Zivilisten in einem Fahrzeug überfallen, welche auf dem Weg von Daradar nach Sadda waren.

6 Personen wurden erschossen. Die Angreifer konnten unerkannt entkommen.

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Selbstmordanschlag bei politischer Kundgebung

03.09.2025 | Bei einem Selbstmordanschlag in Quetta wurden mindestens 13 Menschen getötet und rund 30 weitere verletzt. Die Explosion ereignete sich am nahe dem Shahwani Stadium, als Anhänger einer nationalistischen Partei die Veranstaltung verließen.

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Drei Polizisten bei bewaffnetem Übergriff getötet

03.09.2025 | In der Gegend von Banda Daud Shah wurden drei Polizisten, darunter ein Polizeikommissar (SHO), bei einem bewaffneten Übergriff getötet. Unbekannte Angreifer eröffneten das Feuer auf eine Polizeipatrouille.

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Selbstmordanschlag auf Kaserne

02.09.2025 | In Bannu kam es zu einem Selbstmordanschlag auf eine Kaserne der Frontier Corps (FC). Ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug wurde vor das Kasernentor gefahren und gezündet. Anschließend drangen weitere Bewaffnete in das Gelände ein.

Bei den Gefechten mit Polizei und Militär wurde mindestens sechs Soldat und sechs Angreifer getötet, vier Polizisten wurden verletzt.

Keine Gruppe übernahm die Verantwortung für den Angriff.

Die Gruppe „Jabhatu Ansar al-Mahdi Khorasan“, ein äußerlich wenig bekannter Ableger der pakistanischen Taliban (TTP), reklamierte die Tat für sich. Die Region Bannu grenzt an Afghanistan und ist bekannt für anhaltende bewaffnete Konflikte.

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Zwei Sicherheitskräfte bei Angriffen in Tirah und Landi Kotal getötet

29.08.2025 | In der Provinz Khyber Pakhtunkhwaereigneten zwei separate Angriffe, bei denen insgesamt zwei Sicherheitskräfte getötet und mindestens sieben weitere verletzt wurden.

Im Tirah-Tal zündete ein Selbstmordattentäter ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug an einem Sicherheitscheckpoint. Dabei wurden ein Soldat getötet und sieben weitere verletzt. Ein Teil des Gebäudes wurde ebenfalls beschädigt.

In Lakki Marwat kam es zu einem Schusswechsel zwischen Polizei und bewaffneten Freiwilligen eines lokalen Friedenskomitees mit Terroristen der Gruppe von Kommandeur Haroon. Dabei wurden mindestens zwei Terroristen getötet und mehrere ihrer Komplizen verletzt.

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Gezielter Beschuss auf Polizisten

26.08.25 | In Jamrud wurde ein Polizist durch gezielten Beschuss getötet.

Report, Dawn (2025): Five security men martyred in clashes across KP. In: DAWN.COM, 26. August 2025. Text abrufbar unter: https://www.dawn.com/news/1937256.

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Angriff auf Soldaten

26.08.25 | Im Tirah-Tal (Khyber-Distrikt) wurde ein Sicherheitsstützpunkt angegriffen, bei dem zwei Soldaten ums Leben kamen. Die Angreifer flüchteten.

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Polizist erschossen

26.08.25 | In Bajaur wurde ein Polizist bei einem Angriff mutmaßlicher Militanter getötet.

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Angriff auf Polizisten

26.08.25 | In Lower Dir brannten bewaffnete Angreifer Fahrzeuge der Polizei – darunter zwei Pick-ups und ein Fahrzeug – nieder. Die TTP beanspruchte via soziale Medien, die Autos „in ihren Besitz gebracht und zerstört“ zu haben.

Report, Dawn (2025): Five security men martyred in clashes across KP. In: DAWN.COM, 26. August 2025. Text abrufbar unter: https://www.dawn.com/news/1937256.

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Pakistan erlebt eine der schwersten Wellen terroristischer Gewalt seit vielen Jahren. Nach offiziellen Angaben wurden allein im Monat August 2025 143 Angriffe registriert, bei denen mindestens 194 Menschen ums Leben kamen und mehr als 230 verletzt wurden. Damit haben die Anschläge ein Niveau erreicht, das zuletzt vor rund einem Jahrzehnt gemessen wurde – ein bitterer Rückschritt für ein Land, das immer wieder versucht, sich von den Schatten des Extremismus zu befreien.

Die Anschläge konzentrierten sich vor allem auf die Grenzregionen zu Afghanistan, insbesondere Süd- und Nord-Waziristan, Bajaur, Chitral und Khyber Agency. Diese Gebiete gelten seit Jahren als Rückzugsräume für militante Gruppen und sind nur schwer von den staatlichen Sicherheitskräften zu kontrollieren. Dort konzentriert sich die Gewalt auf Grenzgebiete, Militärposten, aber zunehmend auch auf Zivilisten, die zwischen die Fronten geraten.

Experten sehen in dieser Entwicklung das Ergebnis mehrerer Faktoren: zum einen die instabile Sicherheitslage in Afghanistan, die Rückzugsräume und Nachschub für militante Gruppen bietet, zum anderen strukturelle Schwächen im pakistanischen Staat selbst. Korruption, unzureichende Koordination zwischen Behörden und das Fehlen einer ganzheitlichen Sicherheitsstrategie verschärfen die Lage zusätzlich.

Auffällig ist, dass die Anschläge in den großen Städten oft nur begrenzte Aufmerksamkeit finden. Während die ländlichen Gebiete den Preis der Gewalt zahlen, bleibt in urbanen Zentren eine breite gesellschaftliche Empörung bislang aus. Diese Diskrepanz trägt dazu bei, dass politische Entscheidungsträger den Handlungsdruck nicht im vollen Ausmaß spüren.
Sicherheitsexperten warnen, dass Pakistan dringend über eine rein militärische Antwort hinausdenken muss. Eine nachhaltige Bekämpfung des Terrorismus erfordert nicht nur Sicherheitsoperationen, sondern auch sozioökonomische Perspektiven für die betroffenen Regionen, die Eindämmung extremistischer Propaganda sowie eine konsequente Unterbindung der Finanzierungsnetzwerke der Milizen.

Ohne eine solche umfassende Strategie droht Pakistan, in einem Teufelskreis aus Anschlägen, Vergeltung und erneuter Gewalt gefangen zu bleiben – ein Szenario, das nicht nur die Stabilität des Landes, sondern auch die gesamte Region gefährlich unterminieren könnte.

Die “Balochistan Liberation Front” (BLF) führte unter dem Titel „Operation Baam“ (Morgendämmerung) eine beispiellose Angriffswelle durch: 84 Anschläge in nur drei Tagen quer durch Balochistan.

Die koordinierte Aktion, die sich laut BLF „von der Makran-Küste bis zu den Bergen des Koh-e-Sulaiman“ erstreckte, demonstriert nicht nur geografische Reichweite, sondern auch ein bemerkenswertes Maß an operativer Disziplin.

Die Angriffe richteten sich gezielt gegen militärische, wirtschaftliche und symbolische Staatsinfrastruktur – darunter NADRA-Büros, Banken, Kontrollpunkte der Levies sowie Verwaltungsgebäude. Eingesetzte Einheiten reichten von Scharfschützen über IED-Teams bis hin zu Sturmtruppen. Die Operation folgte einem klassischen Guerillamuster: „Schlagen, kontrollieren, sich zurückziehen.“ Dabei ging es nicht nur um physische Zerstörung, sondern auch um kurzfristige Machtausübung und gezielte Propaganda, um lokale Legitimität aufzubauen.

Die Zahl 84 Angriffe in drei Tagen ist bewusst gewählt – ein symbolisches Signal der Allgegenwart und Handlungsfähigkeit, das psychologische Wirkung auf Unterstützer wie Gegner entfalten soll.

Ideologisch bedeutet die Operation eine bewusste Konfrontation mit der Gründungslogik des pakistanischen Staates. Die BLF verurteilt ausdrücklich den „punjabischen Chauvinismus“ und die staatliche Nutzung des Islams als einigendes Narrativ. Stattdessen setzt sie auf einen säkularen, ethnonationalistischen Befreiungsdiskurs – ähnlich anderen postkolonialen Kämpfen, in denen Religion als Mittel der imperialen Kontrolle gesehen wurde. Der Konflikt wird so von einer militärischen Auseinandersetzung zu einem ideologischen Kampf um Selbstbestimmung und kulturelle Emanzipation umgedeutet.
Parallel zur Operation verschärft sich auch die innenpolitische Lage: Führende balochische Menschenrechtsaktivistinnen wie Dr. Mahrang Baloch und Beebow Baloch wurden am 22. März 2025 unter dem Maintenance of Public Order Ordinance (MPO) ohne richterliche Grundlage festgenommen. Trotz Ablauf der gesetzlichen 90-Tage-Frist am 22. Juni 2025 befinden sie sich weiterhin in Haft – ein klarer Verstoß gegen Artikel 10(4) der pakistanischen Verfassung. Ein bereits angesetztes richterliches Überprüfungsverfahren am 8. Juli wurde faktisch umgangen, indem die Aktivist:innen kurzerhand vor das Antiterrorgericht (ATC) in Quetta überstellt wurden. Dort wurde ohne belastbare Beweise eine neue zehntägige Untersuchungshaft verhängt.

Auch andere Mitglieder des Baloch Yakjehti Committee (BYC), darunter Bibagar Baloch, Sabghatullah Shah Ji, Gulzadi Baloch, Mama Ghaffar Baloch und Imran Baloch, sind weiterhin in rechtswidriger Haft. Die zunehmend repressiven Maßnahmen gegen zivilgesellschaftliche Akteure stärken die Argumentation der BLF, wonach das pakistanische Rechtssystem nicht als Garant von Gerechtigkeit, sondern als Werkzeug gezielter Unterdrückung fungiert.

„Operation Baam“ dürfte damit nicht nur ein militärischer Wendepunkt sein, sondern auch ein ideologischer. Die Verknüpfung von bewaffnetem Widerstand mit einem politisch aufgeladenen Narrativ der ethnischen Befreiung verschafft der BLF neue Schlagkraft – im Terrain wie im Diskurs. Während Islamabad auf juristische Winkelzüge und militärische Gewalt setzt, formt sich in Balochistan eine Bewegung, die sich als moralisch überlegene Alternative zu einem als illegitim empfundenen Staat präsentiert.

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