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In Deutschland zeigt sich eine vielschichtige Gefährdung durch terroristische und extremistische Aktivitäten, die von unterschiedlichen Ideologien getragen werden. Neben jihadistisch motivierten Einzeltätern und kleingruppigen Netzwerken bleibt der islamistische Gefährdungsbereich relevant; zugleich haben insbesondere rechtsextreme Akteure in den vergangenen Jahren einen spürbaren Bedeutungszuwachs erfahren, und auch linksextremistisch motivierte Gewalt prägt punktuell die Lage.
Statistiken und Lageberichte dokumentieren einen Anstieg politisch motivierter Straftaten und eine Zunahme gewaltorientierter Personen in mehreren Phänomenfeldern, sodass die Gesamtlage als erhöht und heterogen zu beschreiben ist.

Als potenzielle Zielobjekte gelten symbolträchtige Orte der Öffentlichkeit (Verkehrsknoten, Markt- und Fußgängerzonen), Infrastruktur (Energie, Transport, kritische IT-Systeme), politische Veranstaltungen sowie Einrichtungen der Zivilgesellschaft und Minderheiten. Dabei sind urbane Räume durch hohe Bevölkerungsdichte, Medienecho und komplexe Infrastruktur besonders attraktiv für Täter, während ländliche Regionen zwar seltener Opfer großangelegter Anschläge werden, jedoch durch isolierte Ziele, geringere Polizeipräsenz und lokale Vernetzung von Extremisten verwundbar sind; zudem bergen abgelegene Orte ein erhöhtes Risikopotenzial für vorbereitende Maßnahmen und Trainingsaktivitäten.
Mögliche Anschlagsarten reichen — ohne Anspruch auf Vollständigkeit — von Brandstiftung, Messer- oder Fahrzeugangriffen und Sprengstofftaten bis zu gezielten Schusswaffenangriffen sowie hybriden Formen wie Cyberangriffen in Kombination mit physischen Anschlägen.

Die Rückkehr von Kämpfern aus Konfliktgebieten sowie die lokale Rekrutierung über persönliche Netzwerke und Online-Propaganda bleiben relevante Faktoren für die Entstehung neuer Bedrohungen. Geheimdienste und Strafverfolgungsbehörden beobachten Fälle individueller Radikalisierung ebenso wie Versuche organisierter Gruppen, Anhänger zu mobilisieren; die Zahl gewaltbereiter Personen in diversen Szenarien ist ein zentraler Indikator für das Gefährdungspotenzial.
Präventive Erkennungs- und Interventionsmaßnahmen sowie der Austausch von Informationen auf nationaler und internationaler Ebene sind deshalb von besonderer Bedeutung.

Auf Bundes- und Landesebene verfolgen staatliche Stellen einen mehrgleisigen Ansatz aus Prävention, Repression und Schutz kritischer Infrastrukturen. Polizeikräfte, Nachrichtendienste und Justizbehörden haben ihre Zusammenarbeit intensiviert, gesetzliche Instrumente zur Terrorbekämpfung werden angewandt und fortentwickelt, und internationale Kooperationen — etwa im Rahmen von EU-Polizeizusammenarbeit und Informationsaustausch mit Partnerdiensten — stärken die grenzüberschreitende Terrorbekämpfung.

Grenz- und Reisedatenabgleiche, Observations- und Ermittlungsmaßnahmen sowie gezielte Präventionsprogramme ergänzen die operative Vorgehensweise; zugleich stellen der Schutz der Grundrechte und die rechtsstaatliche Kontrolle wichtige Rahmenbedingungen dar.

Die medizinische Versorgung, Krisenkommunikation und Evakuierungsplanung sind zentrale Elemente der Resilienz gegenüber terroristischen Ereignissen. Auf kommunaler und regionaler Ebene bestehen Konzepte zur Massenanfall-Verletzten-Behandlung, Notfallkoordination zwischen Rettungsdiensten, Krankenhäusern und Behörden sowie Leitlinien für Evakuierungen und Schutzmaßnahmen in Gebäuden und Verkehrsanlagen.

Krisenmanagement umfasst zudem Übungen, die Stärkung der interoperablen Führungsstrukturen sowie Informationsketten zur schnellen Lageeinschätzung und Öffentlichkeitswarnung. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen hängt wesentlich von regelmäßigen Übungen, ausreichenden Ressourcen und klaren Verantwortlichkeiten ab.

Die islamistische Szene in Deutschland hat sich in den letzten Jahren deutlich gewandelt: Vom Straßenbild zurückgezogen, radikalisieren sich Jugendliche heute weitgehend im digitalen Raum über soziale Medien wie Instagram, TikTok und Telegram. Salafistische Straßenmissionare sind kaum noch präsent, die Bedeutung von charismatischen lokalen Imamen nimmt ab. Stattdessen verbreiten islamistische Influencer präzise, emotionalisierende Inhalte, die vor allem junge Menschen in Orientierungsphasen ansprechen und zum Teil in Radikalisierung führen.

Aktuelle Zahlen der Bundesregierung belegen ein weiterhin hohes Gefährdungspotenzial: Rund 447 islamistische Gefährder werden eng überwacht, weitere 481 gelten als relevante Personen im extremistischen Spektrum. Insgesamt umfasst das islamistische Personenpotenzial in Deutschland etwa 28.280 Menschen. Die Zahl der Gefährder und relevanten Personen ist leicht rückläufig, doch die Radikalisierung im digitalen Raum schreitet schnell voran.

Gerichte verurteilten seit 2020 etwa 78 Personen aus diesem Spektrum, zumeist wegen Mitgliedschaft in ausländischen terroristischen Vereinigungen wie dem “Islamischen Staat” (IS), Jabhat al-Nusra oder Hisbollah. Die Radikalisierung erfolgt heute vorwiegend online, wo kurze Videos mit klaren Botschaften, oft verbunden mit realen Aktionen wie Demonstrationen, junge Nutzer ansprechen. Plattformen wie YouTube, Instagram und TikTok werden gezielt genutzt, um Botschaften zu verbreiten und Anhänger zu rekrutieren.

Die Bundesregierung betont die Notwendigkeit eines interdisziplinären Ansatzes zur Prävention und Bekämpfung von islamistischer Radikalisierung, die verstärkte Zusammenarbeit von Sicherheitsbehörden, Zivilgesellschaft und Forschung sowie die Entwicklung neuer Maßnahmen gegen die Online-Radikalisierung junger Menschen. Medienkompetenz und kritische Selbstkontrolle in digitalen Communities spielen dabei eine zentrale Rolle. Trotz eines leichten Rückgangs bleibt die Gefährdungslage durch islamistischen Extremismus in Deutschland hoch.

In Europa ist ein besorgniserregender Anstieg der Zahl jugendlicher Terroristen zu verzeichnen. 2024 wurden insgesamt 58 Terroranschläge oder vereitelte Anschläge registriert, darunter 24 islamistisch motivierte. Im Vergleich zum Vorjahr mit nur 14 ähnlichen Vorfällen stellt dies einen erheblichen Anstieg dar.

Besonders alarmierend ist die zunehmende Beteiligung von Jugendlichen im Alter von 13 bis 17 Jahren. Fast 70 solcher Fälle wurden dokumentiert, wobei die Radikalisierung dieser jungen Menschen häufig über Online-Plattformen erfolgt, auf denen extremistische Gruppen gezielt Kontakt aufnehmen.

Die Mehrheit der Täter agiert als sogenannte “einsame Wölfe”, was ihre Identifikation und Verhinderung erschwert. Typische Angriffsformen sind Messerattacken und Fahrzeugrammungen; Schusswaffeneinsätze sind seltener. Trotz der steigenden Zahl von Anschlägen zeigt die Statistik, dass durch präventive Maßnahmen fast 300 Personen festgenommen wurden, was die Bedeutung frühzeitiger Intervention unterstreicht.

In Ländern wie Spanien, Deutschland und Italien wurden jeweils zwischen 60 und 80 Personen festgenommen, während in Griechenland hauptsächlich linksextremistische und anarchistische Aktivitäten im Fokus stehen. In Österreich und Litauen sind nur wenige Vorfälle bekannt. In Ungarn wurde bislang nur eine Person festgenommen.

Seit 2017 sind erhebliche Fortschritte in den europäischen Sicherheitsbehörden erzielt worden, was zu einer drastischen Reduzierung schwerer, massenhaft Opfer fordernder Anschläge geführt hat. Dennoch bleibt die Bedrohung durch jugendliche Extremisten eine ernsthafte Herausforderung.

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