Niger

27.05.2025 | In der westlichen Region Nigers, nahe der Grenze zu Mali und Burkina Faso, sind bei einem Angriff auf einen Militärposten mindestens zwölf Soldaten ums Leben gekommen. Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) bekannte sich zu dem Anschlag.
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12.05.2025 | Bewaffnete Kämpfer der “Jama’at Nusrat al-Islam wal-Muslimin” (JNIM) haben in der Gemeinde Narena zwei koordinierte Angriffe auf eine Mine verübt. Bei dem ersten Anschlag wurde zwei Chinesen entführt. Im Anschluss erfolgte ein Angriff auf eine nahegelegene Goldwäscherei, bei dem ein Malier sowie zwei Ghanaer getötet wurden.
Analysten sehen das Vorgehen als Hinweis darauf, dass JNIM systematisch vom illegalen Goldabbau profitiert. Malis Kleinbergbau sichert nicht nur rohstoffliche Exporte – er generiert rund 30 Tonnen Gold jährlich – sondern bietet auch unkontrollierte Finanzquellen, von denen Extremistengruppen profitieren können.
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Ahmed, B. (2025, 12. Mai). Armed group mounts double attack on artisanal mining site in Mali, leaving 3 dead and abducting 2. The Associated Press. https://apnews.com/article/mali-mining-jnim-jihadists-sahara-narena-chinese-559b12181b7a705c384a898b7d26b99c (abgerufen am 27. Juni 2025)

07.05.2025 | Die Hauptstadt Nigers steht vor einer ernsten Versorgungskrise: Dschihadistische Gruppen haben in den Wäldern nahe der Grenze zu Mali und Burkina Faso das Einschlagen von Holz vollständig unterbunden. Diese Holzzufuhr ist für rund 90 % der Haushalte in Niamey lebensnotwendig – sowohl zum Kochen als auch für festliche Anlässe wie Hochzeiten, Taufen oder das Zuckerfest Eid al-Adha.

Der drastische Rückgang der Brennstoffversorgung infolge gezielter Blockaden durch Terroristen hat nicht nur Kernbereiche der Alltagsversorgung lahmgelegt, sondern treibt auch die Preise in schwindelerregende Höhen. Ein Holzhaufen, der früher etwa 100 000 CFA (≃150 €) kostete, wird nun für 300 000 bis 350 000 CFA angeboten. Viele Familien, darunter auch Großfamilien wie Mutter Aissa mit sechs Kindern, wechseln daher auf günstigere – aber umweltschädlichere – Alternativen wie Holzkohle.¹
Die wirtschaftlichen Folgen belasten Händler und Verbraucher gleichermaßen: Der Jahresumsatz der Holzbranche in Niamey, einst über drei Milliarden CFA, befindet sich im freien Fall. Zugleich warnt die Umweltaktivistin Islamane Almoustapha vor einer drohenden ökologischen Katastrophe. Die unregelmäßige und ungesetzliche Holzentnahme an anderen Orten verschärft die Entwaldung in einem ohnehin schon ressourcenarmen Sahel-Gebiet.

Die nigrische Regierung versicherte, sie werde Sicherheitsmaßnahmen in den betroffenen Regionen verstärken. Doch die dschihadistische Präsenz bleibt stark, denn die Gruppen verfolgen ein bewusstes Ziel: Sie wollen nicht nur die staatliche Kontrolle unterminieren, sondern auch den Alltag der Bevölkerung destabilisieren.

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Hama, B. (2025, 7. Mai). Jihadists disrupt crucial wood supplies in Niger capital. Africa Daily. https://www.africadaily.net/reports/Jihadists_disrupt_crucial_wood_supplies_in_Niger_capital_999.html (abgerufen am 27. Juni 2025)
01.05.2025 | Bei einem Angriff mutmaßlicher dschihadistischer Kämpfer sind zwölf Soldaten der nigrischen Armee ums Leben gekommen.
Der Angriff ereignete sich während eines Einsatzes im Departement Bani Bangou. Die Armee reagierte nach eigenen Angaben mit Luftunterstützung, wodurch weitere Gefechte ausgelöst wurden.
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24.04.2025 | Bei einem Angriff mutmaßlicher Jihadisten nahe der Grenze zu Burkina Faso und Niger wurden  54 Soldaten und 33 Angreifer getötet sowie eine unbestimmte Zahl verletzt worden. Die Attacke wird der al-Qaida-nahen Gruppe “Jama’at Nusrat al-Islam wal-Muslimin” (JNIM) zugeschrieben.
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11.01.2025 | Mutmaßliche Kämpfer des „Islamischen Staates in der Großen Sahara“ (IS-GS) haben eine 75-jährige Österreicherin in Agadez, Niger entführt. Nach ersten Berichten wurde das Opfer von mehreren bewaffneten Männern verschleppt, die Militäruniformen trugen. Bewaffnete Männer drangen in das Haus der Entwicklungshelferin ein und brachten sie gewaltsam in einen Geländewagen.
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Im Sahel tobt seit Jahren ein Konflikt zwischen den beiden größten jihadistischen Gruppierungen: “Jama’at Nusrat al-Islam wal-Muslimin” (JNIM), dem regionalen Ableger von al-Qaida, und dem “Islamischen Staat in der Größeren Sahara” (IS-GS), einer Fraktion des “Islamischen Staates” (IS). Während beide Gruppen ursprünglich aus dem Netzwerk von “Al-Qaida im Islamischen Maghreb” (AQIM) hervorgingen und zeitweise koexistierten, verwandelte sich ihr Verhältnis spätestens 2019 in einen offenen Machtkampf um Territorium, Einfluss und Ressourcen.

Die Zusammenarbeit zwischen JNIM und IS-GS war lange von pragmatischen Absprachen, gegenseitiger Unterstützung und der Abwehr gemeinsamer Feinde geprägt – ein Phänomen, das als „Sahelian Exception“ galt. Doch mit der Zeit führten territoriale Ansprüche, Mitgliederabwerbung und unterschiedliche Strategien zum Bruch. Besonders die Integration des IS-GS in die globale IS-Infrastruktur und der zunehmende Druck durch die von Frankreich geführte Anti-Terror-Operation “Barkhane” verschärften die Spannungen.

Während der IS-GS nun auf aggressive Expansion und medienwirksame Gewalt setzt, versucht JNIM, sich als „Beschützer“ der lokalen Bevölkerung zu positionieren. Der Konflikt gipfelte 2019 in einer Serie von Angriffen auf Militärposten im sogenannten „Dreiländereck“ zwischen Mali, Burkina Faso und Niger. In diesem Jahr wurden mindestens 125 direkte Zusammenstöße gezählt, mit über 700 getöteten Kämpfern auf beiden Seiten. Während JNIM in einigen Regionen, wie dem Inneren Niger-Delta, seine Kontrolle über Gebiete erweitern konnte, etablierte der IS-GS in anderen Gebieten – etwa im Osten Burkina Fasos – eigene Einflusszonen und rekrutierte gezielt lokale Milizen, durch Ausnutzung ethnische Spannungen.

Trotz aller Feindseligkeiten und Kämpfe ist eine vollständige Eskalation nicht in allen Regionen zu beobachten. In manchen Gebieten, wie im Osten Burkina Fasos, scheint es bereits zu einer Art „Modus Vivendi“ gekommen zu sein. Dennoch bleibt die Lage im Sahel volatil, und die beiden Gruppierungen stehen weiterhin für zwei unvereinbare Visionen eines islamistischen Gesellschaftsmodells.


Plebani, R. (2021, 15. Februar). The Conflict Between Al-Qaeda and the Islamic State in the Sahel, A Year On. ISPI. https://www.ispionline.it/en/publication/conflict-between-al-qaeda-and-islamic-state-sahel-year-29305 (Abgerufen am 25. Juni 2025).

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