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22.04.2025 | Vier bis fünf Militante eröffneten auf der Baisaran-Wiese in der Nähe von Pahalgam im indisch verwalteten Jammu und Kaschmir das Feuer auf eine Gruppe von Touristen. Dabei wurden mindestens 28 Menschen getötet und mehr als 20 weitere verletzt. Unter den Opfern befanden sich sowohl Touristen als auch Beamte.

Die “The Resistance Front ” (TRF), ein Ableger der militanten Gruppe Lashkar-e-Taiba, übernahm die Verantwortung für den Anschlag.

Überlebende berichteten, dass sich die Angreifer zunächst als Polizisten ausgaben und nach Namen fragten, bevor sie plötzlich das Feuer eröffneten und gezielt auf Männer schossen, während die meisten Frauen verschont blieben. Zeugenaussagen zufolge wählten die Angreifer Nicht-Muslime aus, forderten die Opfer auf, die Kalma zu rezitieren und sich auf die Beschneidung vorzubereiten. Wer dem nicht nachkam, wurde erschossen.

Die Resistance Front (TRF) ist eine militante Organisation, die seit 2019 im indisch verwalteten Jammu und Kaschmir aktiv ist. Sie gilt als eine der zentralen Gruppen im Kaschmir-Konflikt und ist in Indien als Terrororganisation eingestuft. Die indischen Behörden sehen TRF als Ableger der pakistanischen Terrororganisation “Lashkar-e-Taiba” (LeT), die international als terroristische Vereinigung gilt. Indien wirft Pakistan vor, die TRF logistisch und finanziell zu unterstützen – ein Vorwurf, der von pakistanischer Seite stets zurückgewiesen wird. Die USA und die EU haben die TRF bislang nicht offiziell als Terrororganisation gelistet, doch ihre Aktivitäten werden scharf verurteilt. 

Die Führung der TRF lag zunächst bei Muhammad Abbas Sheikh und Sheikh Sajjad Gul, beide mit Verbindungen zu anderen militanten Gruppen wie “Hizbul Mujahideen” und (LeT). Gul, ein aus Srinagar stammender Islamist,  war zuvor in verschiedene kriminelle Aktivitäten verwickelt und wurde 2023 von der indischen Regierung offiziell als Terrorist eingestuft.

Die TRF hebt sich von früheren kaschmirischen Gruppen dadurch ab, dass sie bewusst auf religiöse Symbolik verzichtet und sich als säkulare Widerstandsbewegung gegen die „indische Besatzung“ präsentiert. Dies spiegelt sich in ihrer Namensgebung, ihren Logos und öffentlichen Erklärungen wider. Ihre Ideologie ist stark von anti-indischen und pro-pakistanischen Narrativen geprägt, wobei sie sich als Verteidiger der muslimischen Mehrheit in Kaschmir darstellt. Dennoch ist die Gruppe für gezielte Angriffe auf religiöse Minderheiten, insbesondere Hindus, sowie auf Regierungsmitarbeiter, lokale Politiker, Touristen und Sicherheitskräfte verantwortlich.

Die Gruppe setzt sowohl traditionelle Guerilla-Taktiken als auch moderne Kommunikationsstrategien ein. Während frühere Rebellenführer auf offene Social-Media-Präsenz setzten, agiert TRF wieder verdeckter, mit verdeckten Identitäten und gezielten, aber weniger häufigen, dafür tödlicheren Angriffen.

Die anhaltenden Spannungen in Kaschmir und die politische Instabilität in der Region bieten der TRF weiterhin Nährboden für ihre Aktivitäten. Solange der Konflikt zwischen Indien und Pakistan ungelöst bleibt, dürften Gruppen wie The Resistance Front eine Rolle im Kampf um die Vorherrschaft in Kaschmir spielen.