Das aktuelle Terrorismusbedrohungsniveau für Irland wird als „moderat“ eingestuft, was bedeutet, dass ein Angriff möglich, aber unwahrscheinlich ist.
In der Vergangenheit ging der inländische Terrorismus in Irland von verschiedenen Gruppen aus, die politische, nationalistische und sektiererische Ziele verfolgten. Die Bedrohung durch inländischen Terrorismus hat seit dem “Good Friday Agreement” von 1998 erheblich abgenommen. Derzeit stellt er jedoch aufgrund des nordirischen Friedensprozesses keine wesentliche Bedrohung mehr dar. Einige abtrünnige republikanische extremistischen Gruppen sind weiterhin aktiv, haben ihren Fokus aber in den letzten Jahren auf das organisierte Verbrechen verlagert, wodurch das Risiko terroristischer Anschläge gering ist. Zu diesen Gruppen gehören die New IRA (NIRA) und die Continuity IRA (CIRA).
Die grösste Terrorismusgefahr geht von religiös-fundamentalistischen Gruppen aus. Um 2016 reisten etwa 50 irische Staatsangehörige nach Irak und Syrien, um sich Terrorgruppen anzuschliessen, darunter der “Islamische Staat” (IS). Es gab auch zunehmende Bedenken hinsichtlich potenzieller islamistischer Terroranschläge von Einzeltätern in Irland, obwohl bisher keine solchen Anschläge stattgefunden haben und die Bedrohung als geringer eingeschätzt wird als in anderen europäischen Ländern.
Das US-Aussenministerium hat Dublin als einen Ort mit geringer Terrorismusbedrohung für offizielle Interessen der US-Regierung eingestuft. Es gibt zwar einheimische terroristische Organisationen, diese konzentrieren sich jedoch eher auf kriminelle Profite als auf ideologische oder politische Anliegen.
In den letzten Jahren gibt es auch Bedenken hinsichtlich des Aufstiegs des Rechtsextremismus und des Linksextremismus. Seit dem Messerangriff auf Kinder im November 2023 gab es einen Anstieg rechtsextremer Aufrufe zu Protesten und Gewalt. Linksextreme haben sich an Umweltprotesten beteiligt und sich gegen den britischen, EU- und amerikanischen Imperialismus ausgesprochen. Seit dem Konflikt zwischen Israel und Hamas haben linksextreme Elemente die meist pro-palästinensischen Proteste genutzt, um zu wachsen und zu rekrutieren.