03.09.2024 | Deutsche Sicherheitsbehörden beobachten mit wachsender Besorgnis eine neue Entwicklung im Bereich des islamistischen Extremismus: Immer jüngere Personen, darunter auch Mädchen, zeigen Anzeichen von Radikalisierung und planen teilweise sogar Anschläge.
Seit Oktober 2023 wurden in Westeuropa knapp 60 Personen wegen Terrorverdachts verhaftet, von denen zwei Drittel Teenager waren. Besonders auffällig sind die Geburtsjahrgänge 2006 bis 2009.
Im Gegensatz zu früheren Fällen spielt die dschihadistische Ideologie heute eine untergeordnete Rolle. Stattdessen stehen Hass auf die Gesellschaft und Gewaltbereitschaft im Vordergrund. Die Radikalisierung erfolgt oft über soziale Medien und Plattformen wie Discord und TikTok, deren Algorithmen zur schnellen Verbreitung radikaler Inhalte weitgehend abgekoppelt von etablierten dschihadistischen Bewegungen beitragen.
Ähnliche Fälle wurden auch in Österreich, Frankreich, Belgien und der Schweiz beobachtet.
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In Angola gibt es keine bekannten transnationalen Terrorgruppen. Allerdings haben separatistische Kräfte, die in den schwelenden Konflikt um die Exklave Cabinda verwickelt sind, in der Vergangenheit terroristische Taktiken angewandt.
Vorfälle beschränken sich jedoch meist auf Angriffe und Hinterhalte gegen Sicherheitskräfte und Infrastruktur. Gelegentlich kommt es auch zu Entführungen gegen Lösegeld oder bewaffneten Angriffen auf ausländische Arbeiter.
Die “Front für die Befreiung der Enklave Cabinda” (FLEC) hat wiederholt ausländische Staatsbürger aufgefordert, die Region zu verlassen, und Angriffe werden oft ohne Vorwarnung durchgeführt. Die Regierung führt weiterhin Anti-Aufstandsoperationen gegen FLEC durch, jedoch ist es unwahrscheinlich, dass diese Bemühungen mittelfristig zu einer vollständigen Befriedung der Region führen.
Bezüglich internationalem Terrorismus gibt es kaum Hinweise darauf, dass Angola als Zufluchtsort für Mitglieder globaler Terrornetzwerke genutzt wird. Allerdings könnten die schnell wachsende Öl- und Gasindustrie sowie westliche Investitionen das Land zukünftig zu einem Ziel machen.
Problematischer ist jedoch die Möglichkeit, dass Angola als Drehscheibe für Geldwäsche durch Terrorgruppen genutzt wird, um Aktivitäten zu finanzieren oder Waffen zu beschaffen. Das Land ist ein bekannter Umschlagplatz für den illegalen Waffenhandel und verfügt über einen stark korrupten Diamantenhandel, der leicht ausgenutzt werden könnte.
Die Sicherheitskräfte Angolas haben nach Anti-Korruptionsmaßnahmen Fortschritte gemacht, bleiben jedoch im Falle eines ernsthaften Terroranschlags wahrscheinlich ineffektiv. Polizei und Militär verfügen nicht über ausreichende Ausrüstung oder Training für eine schnelle Reaktion. Im Ernstfall würde vermutlich das Militär hinzugezogen werden, dessen Methoden jedoch oft auf Gewalt setzen und dadurch bestehende Sicherheitsprobleme verschärfen könnten.
23.01.2025 | Die jemenitische Huthi-Bewegung hat die Besatzung des Frachtschiffs “Galaxy Leader”, welches am 19. November 2023 von Huthi-Kräften im Roten Meer gekapert und in den Hafen von Hodeidah gebracht worden, freigelassen. Laut einem Bericht des Huthi-Senders Al Masirah TV wurde die 25-köpfige Crew an den Oman übergeben. Die Freilassung erfolgte im Rahmen der dreitägigen Waffenruhe im Gaza-Krieg zwischen Israel und der Hamas. Die Huthis erklärten, dies sei ein Zeichen der Solidarität mit Gaza und zur Unterstützung des Waffenstillstands.
23.01.2025 | Die M23-Rebellen in der Demokratischen Republik Kongo verzeichnen bedeutende Gebietsgewinne und nähern sich der Provinzhauptstadt Goma. Diese Offensive markiert einen Wendepunkt im Konflikt, da die M23 nun mehr Territorium kontrolliert als je zuvor.
Die Einnahme der Stadt Minova eröffnet den Rebellen den Weg zu wichtigen Handelsrouten und Minen. Experten schätzen, dass die M23 bereits monatlich etwa 800.000 Dollar durch eine Produktionssteuer in der Coltan-Abbauregion Rubaya einnimmt. Die Kontrolle über weitere rohstoffreiche Gebiete könnte den Rebellen zusätzliche Einnahmequellen erschließen.
Die kongolesische Armee, die seit fast drei Jahren gegen die M23 kämpft, hat bisher nur bestätigt, dass „der Feind in Minova durchgebrochen ist“.
21.01.2025 | US-Präsident Donald Trump hat eine durch die Regierung von Joe Biden erfolgte Streichung Kubas von der US-Terrorliste rückgängig gemacht. In einer nur wenige Stunden nach Trumps Vereidigung veröffentlichten Erklärung des Weißen Hauses hieß es, Trump habe zahlreiche Dekrete zurückgenommen, darunter auch die Entscheidung zu Kuba.
Die Regierung Biden hatte erklärte, Kuba von der Liste zu streichen, wenn der Inselstaat im Gegenzug 553 Gefangene freilässt, darunter bei der Niederschlagung der Massenproteste im Jahr 2021 inhaftierte Oppositionelle. Kuba hatte daraufhin die Freilassung von 553 Häftlingen angekündigt. Mehrere Gefangene wurden in der vergangenen Woche bereits freigelassen, darunter der prominente Dissident Daniel Ferrer.
Trump hatte Kuba während seiner ersten Amtszeit vor vier Jahren auf die US-Liste der Terrorunterstützer gesetzt, auf der auch Syrien, der Iran und Nordkorea verzeichnet sind. Die Einstufung behindert Investitionen in den Inselstaat.
15.01.2025 | Die kubanische Regierung hat die Freilassung von 553 Häftlingen angekündigt. Diese Entscheidung erfolgt als direkte Reaktion auf die jüngste Ankündigung der US-Regierung, Kuba von der Liste der Terrorismus unterstützenden Staaten zu streichen.
Die Freilassung wird schrittweise erfolgen, wobei die Namen der betroffenen Gefangenen derzeit noch nicht veröffentlicht sind. Es betrifft insbesondere Personen, die im Zusammenhang mit den regierungskritischen Protesten im Sommer 2021 festgenommen wurden. Offiziellen Angaben zufolge wurden damals rund 500 Menschen verurteilt, einige zu Haftstrafen von bis zu 25 Jahren. Diese Proteste gelten als die größten gegen das kubanische Regime seit der Revolution von 1959.
08.01.2025 | Trotz erheblicher Rückschläge in Syrien und im Irak stellt der sogenannte „Islamische Staat (IS)“ weiterhin eine ernsthafte globale Bedrohung dar.
Sicherheitsexperten warnen vor einer neuen Rekrutierungswelle des IS, die durch verschiedene Faktoren begünstigt wird. Die anhaltenden Konflikte im Nahen Osten, insbesondere in Gaza und im Libanon, haben eine radikalisierende Wirkung auf regionale militante Gruppen und heimische Extremisten. Dies könnte dem IS neuen Zulauf verschaffen und seine Operationsfähigkeit stärken.
In Syrien sind Zellen des IS weiterhin aktiv. Nach dem Sturz des Assad-Regimes griff das US-Militär mehrere Ziele in Syrien ein Wiedererstarken der Dschihadisten in dem durch den Regimewechsel entstandenen Machtvakuum zu verhindern. Ein besonderes Risiko stellen die von den SDF betriebenen Gefängnisse dar, in denen etwa 9.000 IS-Gefangene festgehalten werden und die Gefahr eines möglichen Massenausbruchs besteht.
Zudem ist eine Verlagerung der Aktivitäten nach Afrika zu beobachten. In der Sahelzone nutzen mit dem IS verbundene Gruppen lokale Konflikte aus und füllen Machtvakuen, die durch schwache Regierungen und eingeschränkt einsatzfähige Militärs entstanden sind. Auch in Ländern wie Uganda, der Demokratischen Republik Kongo und Mosambik haben IS-inspirierte Rebellen ihre Präsenz verstärkt und führen zahlreiche Angriffe durch.
Die Bedrohung beschränkt sich jedoch nicht nur auf Afrika und den Nahen Osten. Auch im Westen ist der IS weiterhin in der Lage, Anhänger zu Angriffen zu inspirieren und auch durchzuführen.
31.12.2024 | Frankreich hat erstmals seit zwei Jahren wieder Luftangriffe in Syrien durchgeführt. Die Angriffe zielten auf Stellungen des sogenannten „Islamischen Staates“ (IS). Die Militäraktion erfolgte im Rahmen der internationalen Anti-IS-Koalition „Inherent Resolve“. Die genauen Standorte der Angriffe wurden aus Sicherheitsgründen nicht bekannt gegeben, jedoch bestätigte das französische Verteidigungsministerium den Einsatz von sieben Bomben.
24.12.2024 | Bei einem gezielten Luftangriff in der Provinz Dair as-Saur im Osten Syriens wurde nach Angaben des US-Regionalkommandos (Centcom) ein hochrangiger Anführer der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS). Bei dem Angriff kam neben dem Anführer auch ein weiteres IS-Mitglied ums Leben.
12.12.2025 | Über 35 Jahre nach dem Anschlag auf den PanAm-Flug PA103 beginnt in Washington D.C. der Prozess gegen Abu Agila Masud, der vom US-Justizministerium angeklagt ist, den tödlichen Sprengsatz hergestellt zu haben, der zum Absturz über dem schottischen Ort Lockerbie am 21.Dezember 1988 führte. Der Prozess gegen den 72-jährigen Libyer wird im Mai 2025 vor einem Bundesgericht in den USA stattfinden.
Im Jahr 2001 wurde der libysche Geheimdienstagent Abdelbasset Al-Megrahi wegen seiner Rolle bei dem Anschlag verurteilt und zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Er wurde 2009 aus humanitären Gründen freigelassen und starb 2012 in Libyen. Abu Agila Masud hatte in einem Interview mit einem libyschen Geheimdienst 2012 zugegeben, für den Bau der Bombe verantwortlich zu sein, bestreitet dies jedoch seit seiner Verhaftung 2020.
11.12.2024 | Die chilenische Abgeordnetenkammer hat ein neues Antiterrorgesetz, das das veraltete Gesetz von 1984 ersetzen soll, verabschiedet. Das neue Gesetz ist Teil von Chiles Bemühungen, seine Antiterrorgesetze an internationale Standards anzupassen. Das neue Gesetz zielt darauf ab, moderne Bedrohungen wie terroristische Akte und gewalttätigen Extremismus, der aufgrund von Xenophobie, Rassismus und anderen Formen der Intoleranz begangen wird, zu bekämpfen.
Das Gesetz umfasst verbesserte rechtliche und administrative Maßnahmen zur Bekämpfung des Terrorismus, wie bessere Mechanismen zur Ermittlung und Verfolgung der Terrorismusfinanzierung, den Einsatz von Technologien durch terroristische Akteure und die Verhinderung der Ausnutzung digitaler Plattformen.Das neue Gesetz soll sicherstellen, dass Antiterrormaßnahmen ohne Verletzung der Menschenrechte umgesetzt werden, und damit frühere Bedenken hinsichtlich des unverhältnismäßigen Einsatzes von Gewalt und der Diskriminierung bestimmter Gruppen anspricht. Chile arbeitet daran, seine Polizei- und Justizsysteme besser an internationale Menschenrechtsstandards anzupassen.
09.12.2024 | Nach einem Brandanschlag auf eine Synagoge in Melbourne geht die australische Polizei von einem terroristischen Hintergrund aus. Die Ermittlungen würden jetzt von einem Anti-Terror-Team geführt. Es werde nach drei Verdächtigen gefahndet.
08.12.2024 | Die US-Luftwaffe hat nach eigenen Angaben mehrere Dutzend Luftangriffe gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) in Syrien geflogen. Die Angriffe gegen IS-Anführer, -Kämpfer und -Camps im Zentrum des Landes seien Teil einer laufenden Mission, um den IS zu schwächen und ihn dran zu hindern, Operationen auszuführen sowie die gegenwärtige Situation ausnutzt, um sich in Zentral-Syrien neu aufzustellen.