Die jüngste Änderung des Anti-Terror-Gesetzes von 2009 in Bangladesch hat weitreichende Folgen für die politische Landschaft und die Bürgerrechte im Land. Mit der Einführung der Möglichkeit, Organisationen „vorübergehend zu suspendieren“, erhält die Regierung erweiterte Befugnisse, die Aktivitäten von Parteien oder Gruppen ohne zeitliche Begrenzung einzuschränken. Diese Maßnahme wurde kürzlich genutzt, um die älteste politische Partei des Landes, die „Awami League“ (AL), faktisch lahmzulegen.
Kritiker warnen, dass die neuen Bestimmungen nicht nur die betroffene Partei, sondern auch Journalisten, Aktivisten und Bürger treffen können, deren Äußerungen oder Handlungen als Unterstützung einer „temporär suspendierten“ Organisation ausgelegt werden könnten. Die Strafandrohungen reichen dabei bis zu sieben Jahren Haft, was eine massive Einschränkung der Meinungsfreiheit und des Rechts auf Versammlungsfreiheit bedeutet.
Die vage Formulierung der Gesetzestexte birgt die Gefahr, dass legitime politische Opposition und ziviler Protest unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung kriminalisiert werden.