Bisher gibt es keine bestätigten Fälle von inländischen terroristischen Organisationen oder islamistisch motivierten Anschlägen in Bhutan. Die Regierung hat jedoch Maßnahmen ergriffen, um die Einreise zu kontrollieren und die Sicherheit zu gewährleisten, insbesondere angesichts der steigenden Touristenzahlen.
Ein zentrales Sicherheitsanliegen Bhutans sind die sporadischen Aktivitäten indischer Separatistengruppen entlang der porösen Grenze zu Indien. Organisationen wie die „United Liberation Front of Asom“ (ULFA), die „National Democratic Front of Bodoland“ (NDFB), die „Muslim United Liberation Tigers of Assam“ (MULTA) und die „Kamatapur Liberation Organisation“ (KLO) haben in der Vergangenheit Bhutans Grenzregionen, darunter Pemagatshel, Phuntsholing und Samdrupjongkhar, als Rückzugsorte und Operationsbasen genutzt. Diese Gruppen nutzen die schwer zugänglichen und dicht bewaldeten Gebiete, um sich vor indischen Sicherheitskräften zu verstecken und gezielte Angriffe auf Regierungseinrichtungen in Indien zu planen. Bislang haben sie jedoch keine groß angelegten Angriffe auf bhutanisches Territorium verübt, was auf die effektive Zusammenarbeit zwischen Bhutan und Indien im Bereich der Grenzsicherheit zurückzuführen ist.
Die Präsenz extremistischer Gruppen wie des „Islamischen Staates“ (IS) ist im Land nicht dokumentiert. Dennoch besteht ein gewisses Risiko durch IS-inspirierte Einzelpersonen, insbesondere angesichts der zunehmenden Zahl internationaler Touristen die Bhutan besuchen und theoretisch ein Ziel darstellen.
Neben den indischen Separatisten gibt es sporadische Berichte über Aktivitäten von Nepal-basierten Gruppen wie der „United Revolutionary Front of Bhutan“ (URFB) und der „Bhutan Maoists Party“. Diese Gruppierungen waren in der Vergangenheit für kleinere Bombenanschläge verantwortlich, verfügen jedoch nicht über die Ressourcen oder Infrastruktur, um komplexe oder großangelegte Angriffe durchzuführen. Die Vorfälle waren begrenzt und hatten keinen nachhaltigen Einfluss auf die allgemeine Sicherheitslage des Landes.
Bhutan ist Mitglied der Vereinten Nationen und unterstützt die globale Anti-Terror-Strategie der UN. Dies beinhaltet die Umsetzung von Resolutionen des Sicherheitsrates, die darauf abzielen, terroristische Aktivitäten zu unterbinden und die internationale Zusammenarbeit zu fördern. Bhutan profitiert auch von UN-Programmen zum Kapazitätsaufbau im Bereich der Terrorismusbekämpfung, insbesondere in Bezug auf die Stärkung der Grenzkontrollen und des Informationsaustauschs.
Die Regierung setzt auf eine Kombination aus internen Sicherheitsmaßnahmen und internationaler Zusammenarbeit, um die Stabilität und Sicherheit des Landes zu gewährleisten.
Die bhutanischen Sicherheits- und Notfalldienste sind jedoch begrenzt ausgestattet, was eine effektive Reaktion auf größere terroristische Bedrohungen erschweren könnte. Die Regierung hat daher präventive Maßnahmen ergriffen, darunter strenge Einreisekontrollen und die Überwachung potenzieller Risikogruppen.