Israel

Israel und Hamas einigen sich auf Gaza-Waffenruhe und Austausch von Geiseln

10.10.2025 | Israel hat am Freitagdas Kabinettsergebnis zur Ratifizierung einer Waffenruhe mit der Palästinenser­organisation Hamas gebilligt. Die Vereinbarung sieht einen sofortigen Waffenstillstand und die Freilassung von israelischen Geiseln im Austausch für palästinensische Gefangene vor.

Gemäß dem Abkommen sollen die Kampfhandlungen innerhalb von 24 Stunden nach Ratifizierung ausgesetzt werden; innerhalb von 72 Stunden soll mit der Freilassung der Geiseln begonnen werden. Der israelische Premierminister und Vertreter der Hamas erklärten übereinstimmend, man habe substanzielle Garantien erreicht, die Umsetzung werde von internationalen Vermittlern begleitet.

Der Konflikt zwischen Israel und Hamas war seit mehr als zwei Jahren geprägt von massiven militärischen Angriffen und hohen zivilen Verlusten. Die jüngste Vereinbarung gilt als diplomatischer Durchbruch, doch zahlreiche praktische und politische Hürden bleiben bestehen: Die Auswahl der freizulassenden Gefangenen ist noch nicht abschließend geklärt, und die langfristige politischen Folgen, insbesondere die Frage der Kontrolle über Gaza nach Beendigung der Kampfhandlungen, stehen weiterhin offen.

Familienangehörige in Israel reagierten mit Erleichterung auf die Nachricht, manche sammelten sich bereits an öffentlichen Plätzen in Erwartung der baldigen Freilassungen. In Gaza kündigten lokale Stimmen Hoffnung auf dringend benötigte humanitäre Hilfe an – unter der Voraussetzung, dass Hilfslieferungen ungehindert zugelassen werden. Internationale Akteure signalisierten ihre Bereitschaft, sich an Sicherungs- und Wiederaufbauprogrammen zu beteiligen, sofern der Waffenstillstand hält.

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Verdächtiger soll Drohnenlieferungen für Angriffe auf Israel unterstützt haben
19.09.2025 | Die spanische Guardia Civil hat in Barcelona einen Mann festgenommen, dem vorgeworfen wird, Drohnen zur Durchführung von Angriffen gegen Israel bereitgestellt zu haben.
Ermittlungen ergaben, dass der Verdächtige zudem die Trauerfeier eines hochrangigen Hisbollah-Führers besuchte, was auf mögliche Verbindungen zur Organisation hindeutet.
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Militärschlag auf Hafen von Hodeidah

16.09.2025 | Die israelischen Streitkräfte haben  den Hafen von Hodeidah im Jemen  angegriffen. Ziel der Angriffe waren militärische Infrastrukturen, die von der Huthi-kontrollierten Regierung genutzt werden und zur Versorgung mit Waffen aus dem Iran dienen.

Die israelische Armee warnte Stunden vor den Angriffen die Bevölkerung und Schiffe im Hafen zur sofortigen Evakuierung, da sonst Lebensgefahr bestehe.

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Israel fängt Rakete aus dem Jemen ab

11.09.2025 | Israels Armee hat nach eigenen Angaben eine ballistische Rakete abgefangen, die aus dem Jemen abgefeuert wurde.

RTÉ News (2025): Israeli army says a missile fired from Yemen intercepted. In: RTE.ie, 11. September 2025. Text abrufbar unter: https://www.rte.ie/news/world/2025/0911/1532886-israel-houthis/.
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Israels Luftangriff trifft Hamas-Führun

11.09.2025 | Die israelische Luftwaffe griff ein Wohnviertel in der katarischen Hauptstadt Doha an. Ziel war ein Gebäude an der Wadi-Rawdan-Straße, in dem sich hochrangige Mitglieder des Hamas-Politbüros zu Beratungen aufhielten. Mehrere Kampfjets warfen mehr als zehn Geschosse auf das Haus ab.

Nach ersten Berichten überlebten jedoch die wichtigsten Hamas-Vertreter – darunter Khaled Mashal, Khalil al-Hayya und Mussa Abu Marzuk –, die offenbar rechtzeitig in Sicherheit gebracht wurden. Unter den sechs Toten befanden sich Leibwächter, ein Büromitarbeiter, ein Sohn Hayyas sowie ein katarischer Sicherheitsbeamter. Bestätigt wurden diese Angaben von israelischer Seite bislang nicht. Sollten sie zutreffen, wäre die Operation in Bezug auf ihr eigentliches Ziel ein Fehlschlag gewesen.

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Sprengsatz detoniert nahe Kontrollposten

11.09.2025 | Bei einer Explosion eines Sprengsatzes an einem Kontrollpunkt namens Nitsani Oz nahe in Tulkarem wurden zwei israelische Soldaten verletzt. Die Bombe detonierte an einem Militärfahrzeug vom Typ „Nimer“, was zu Schäden am Fahrzeug führte.

Die palästinensischen Gruppen “Islamischer Dschihad” und Al-Qassam-Brigaden übernahmen die Verantwortung für den Anschlag.

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Israelische Luftangriffe auf Huthi-Militärgebäude
10.09.2025 | Die israelische Luftwaffe führte gezielte Angriffe auf militärische Einrichtungen der Huthi in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa sowie in der Provinz al-Jawf durch. Zu den angegriffenen Zielen zählten das Hauptquartier der militärischen Öffentlichkeitsarbeit der Huthi, Militärlager sowie eine Treibstofflagerstätte. Die Angriffe führten zu mindestens 35 Todesopfern und über 130 Verletzten.
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Israel tötet Führer der Mujahedin-Brigaden

03.09.2025 | Israel hat den Kommandanten der militanten Gruppe Mujahedin-Brigaden Musbah Salim Musbah Dayah bei einer Operationen in Nuseirat getötet.

Er war an der Rekrutierung von Mitgliedern auf dem Westjordanland beteiligt und verübte Terroranschläge in der Region sowie in Israel

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Israelisches Militär vereitelt Raketenangriff aus dem Jemen

03.09.2025 | Das israelische Militär fing eine Rakete ab, die aus dem Jemen abgefeuert worden war, während in Tel Aviv und mehreren anderen Regionen Sirenen ausgelöst wurden.

Die Huthi-Miliz übernahm später die Verantwortung und sprach von zwei ballistischen Raketen, die als Reaktion auf israelische Angriffe in den Jemen abgefeuert worden seien.

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Hamas plante offenbar Drohnen-Attentat auf Minister Ben-Gvir verhindert

03.09.2025 | Der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet berichtet, eine Gruppe habe einen Anschlag auf den israelischen Justizminister Itamar Ben-Gvir mithilfe einer mit Sprengstoff beladenen Drohne geplant — eine bereits fünfte derartige mutmaßliche Attentatsversuche.

Die Operation wurde in der Region um Hebron unter hoher Geheimhaltung und in enger Zusammenarbeit zwischen Schin Bet und der israelischen Armee erfolgreich verhindert. Die Verdächtigen befinden sich in Haft und stehen offenbar unter Anleitung einer Hamas-Zelle, die ihre Befehle aus der Türkei erhielt.

Limited, Elaph Publishing (2025): حماس خططت لاغتيال بن غفير بطائرة مسيرة. Elaph - إيلاف. Text abrufbar unter: https://elaph.com/Web/News/2025/09/1576349.html.

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Die Lage im Gazastreifen bleibt auch nach dem jüngsten Waffenstillstand angespannt. Während die internationale Gemeinschaft auf eine Stabilisierung der Region hofft, steht die Hamas erneut im Mittelpunkt politischer und sicherheitspolitischer Diskussionen. Ihre aktuelle Situation wirft Fragen nach ihrer zukünftigen Rolle, ihrer inneren Struktur und ihrem strategischen Umgang mit den veränderten Bedingungen auf.

Die jüngste Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas markiert weniger eine strategische Wende als vielmehr eine Verschiebung der Kräftebalance zugunsten einer taktischen Konsolidierung der Hamas. Trotz militärischer Verluste und erheblicher materieller Zerstörung bleibt die Organisation der zentrale Akteur im Gazastreifen. Ihr Überleben nach Monaten intensiver israelischer Angriffe bestätigt, dass sie weiterhin über genügend politische, soziale und militärische Ressourcen verfügt, um ihre Machtstellung im innerpalästinensischen Gefüge zu behaupten.

Auch die Freilassung israelischer Geiseln durch die Hamas ist kein Zeichen der Schwäche, sondern Ausdruck einer kalkulierten Risikoabwägung. Die Organisation hat erkannt, dass sie durch die Waffenruhe kurzfristig militärischen Druck abbauen, internationale Legitimität zurückgewinnen und ihre Governance-Strukturen in Gaza stabilisieren kann.

Entscheidend ist, dass die Hamas von einer glaubwürdigen Sicherheitsgarantie profitiert: Donald Trumps direkte Zusicherung, Israel werde den Krieg nicht fortsetzen, verschafft ihr Handlungsspielraum. Diese externe Garantie ersetzt faktisch die militärische Abschreckung durch politische Absicherung.

Die zentrale Streitfrage der Entwaffnung verdeutlicht die neue Realität. Eine vollständige Abrüstung ist weder durchsetzbar noch realistisch. Die Verhandlungen zielen stattdessen auf eine funktionale Begrenzung der militärischen Kapazitäten: keine neue Waffenproduktion, keine Raketen oder Langstreckenwaffen, aber der Verbleib leichter Waffen zur „Selbstverteidigung“. Diese differenzierte Definition von Bewaffnung transformiert die Hamas von einer offen kämpfenden Guerilla zu einem de facto paramilitärischen Akteur, der innerhalb des Gazastreifens weiterhin Gewaltmonopol und Kontrolle ausübt, zugleich aber formal einer politischen Lösung nicht im Wege stehen soll.

Damit deutet sich eine hybride Nachkriegsordnung an, die strukturell Parallelen zum Libanon aufweist: eine schwache zivile Verwaltung unter internationaler Aufsicht bei gleichzeitiger Dominanz einer inoffiziellen bewaffneten Organisation – hier die Hamas, dort die Hisbollah. Ein solches Modell schafft kurzfristige Stabilität, institutionalisiert aber langfristig die Doppelherrschaft zwischen Staatlichkeit und Milizmacht.

Israel befindet sich dadurch in einem strategischen Dilemma. Einerseits verhindert die Waffenruhe eine Fortsetzung kostspieliger Bodenoperationen; andererseits bleibt die Hamas als latente Bedrohung bestehen. Ohne amerikanische Rückendeckung ist eine erneute militärische Offensive politisch kaum durchsetzbar. Israel dürfte daher versuchen, das sogenannte „Libanon-Modell“ zu adaptieren: selektive, präventive Schläge gegen Waffenlager und militärische Infrastruktur auch während eines formalen Waffenstillstands.

Insgesamt deutet die Lage darauf hin, dass der Krieg zwar beendet, der Konflikt aber strukturell fortbesteht. Die Hamas hat den Übergang von einer überlebensbedrohten Organisation zu einem anerkannten Machtfaktor in einer Nachkriegsordnung geschafft, die sie selbst mitgestaltet. Der Waffenstillstand ist somit weniger ein Friedensabkommen als ein temporärer Zustand wechselseitiger Erschöpfung, in dem beide Seiten versuchen, aus einer instabilen Ruhephase strategische Vorteile zu ziehen.

Mit seinem 20-Punkte-Plan hat US-Präsident Donald Trump dem festgefahrenen Gaza-Konflikt neue Bewegung verliehen – oder zumindest den Anschein davon. Der Vorschlag sieht eine sofortige Waffenruhe, die Freilassung aller Geiseln, eine schrittweise Entwaffnung der Hamas sowie umfangreiche humanitäre Hilfen für die mehr als zwei Millionen Menschen im Gazastreifen vor. Parallel soll eine palästinensische Technokratenregierung unter internationaler Aufsicht eingesetzt werden, flankiert von einem „Friedensrat“ unter Leitung Trumps und des ehemaligen britischen Premierministers Tony Blair, der die politische Kontrolle behalten soll.

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