17.09.2025 | Im Rahmen einer umfassenden landesweiten Sicherheitsoperation wurde ein hochrangiger Terroristenführer, Malam Abubakar Ahmadu, zusammen mit 60 weiteren Verdächtigen festgenommen.
Zudem wurden Terrorverdächtige festgenommen, die in Yobe Staat mit dem Transport von Materialien für Terroristen beschäftigt waren, darunter Stoffe, Düngemittel und Solarpanels. In Zusammenarbeit mit der Nationalen Anti-Drogen-Behörde wurden in Adamawa Staat bei einer Razzia Hanfplantagen entdeckt und fünf Verdächtige verhaftet. In weiteren Einsätzen wurden Waffen, Munition, Motorräder und Nutztiere beschlagnahmt, mehrere Entführte konnten befreit werden.
22.09.2025 | Zwei Personen, darunter ein lokaler Gemeindeführer wurden von mutmaßlichen Lakurawa-Terroristen getötet, als diese ein Dorf stürmten und das Feuer auf die Bewohner eröffneten.
Die Lakurawa-Gruppierung hatte zuvor den Bewohnern verboten, sich an Selbstschutzgruppen zu beteiligen, und mit dem Tod für Missachtung gedroht. Die Opfer waren offenbar in Aktivitäten von Dorfbewachern eingebunden, was sie zum Ziel der Attacke machte.
22.09.2025 | Nach einem schweren Terroranschlag auf einen Militärstützpunkt in der nigerianischen Provinz Borno flohen zahlreiche Zivilisten über die Grenze nach Kamerun. Bei dem Angriff, der von bewaffneten Gruppierungen wie Boko Haram oder ISWAP ausgeführt wurde, kam es zu mehreren Toten und Verletzten.
20.09.2025 | Im Rahmen einer koordinierten Operation im Landkreis Wukari, Bundesstaat Taraba, ranghohes Mitglied einer bewaffneten Bande um den gesuchten Anführer Akiki Utivi, alias „Full Fire“, festgenommen. Der 35-jährige Saawuan Wuaiyolna wurde am Takum Junction aufgegriffen, während er mutmaßlich feindliche Bewegungen der Armee ausspionierte, um Anschläge und Entführungen zu unterstützen.
18.09.2025 | Die Nigerianische Luftwaffe (NAF) hat in einer koordinierten Operation in den Gebieten Bula Yobe und Banki in Borno und Yobe über 25 Terroristen neutralisiert. Die Angriffe erfolgten nach Informationen von Bodentruppen und setzten sowohl Aufklärungs- als auch Kampfjets ein, um Bewegungen und Versammlungen von Terrorgruppen im Norden von Banki zu verfolgen und anzugreifen. Drei aufeinanderfolgende Präzisionsschläge an den Bewegungsrouten und Sammelpunkten der Terroristen führten zur effektiven Neutralisierung der Kämpfer.
Nach dem Einsatz bestätigten Überwachungen, dass die Bodentruppen ihre Verteidigungspositionen ohne weitere Bedrohung halten konnten.
06.09.2025 | Im Landkreis Monguno wurde ein Angriff auf ein Einwanderungsbüro verübt, bei dem zwei Einwanderungsbeamte ihr Leben verloren.
Die Bewaffneten drangen in das Gelände zwischen der Regierungsunterkunft und dem lokalen Verwaltungssekretariat ein und eröffneten das Feuer auf die Beamten, bevor das Büro in Brand gesteckt wurde.
03.09.2025 | Im Rahmen der Offensive Operation „Hadin Kai“ (OPHK) der nigerianischen Streitkräfte wurden bei einer Serie von Razzien gegen Terrorverstecke im Nordosten Nigerias mehr als 20 Terroristen getötet. Die Militäroperationen erstreckten sich über mehrere Orte in den Bundesstaaten Borno und Yobe, darunter Gujba, Gubio, Sabsawa, Chibok, Konduga, Banki und Mafa.
Neben den getöteten Kämpfern führten die Razzien zur Festnahme mehrerer Lieferanten von Logistik und Unterstützern sowie zur Sicherstellung von Waffen, Munition und Materialien zur Herstellung von improvisierten Sprengsätzen (IEDs), darunter AK-47-Gewehre und Raketenwerfer. Sicherheitskräfte sprengten gefundene Sprengstoffe kontrolliert.
Trotz intensiver militärischer Einsätze auf lokaler, regionaler und internationaler Ebene gelingt es bislang nicht, die Terrorgruppe Boko Haram endgültig zu neutralisieren. Die Organisation entstand 2009 im nigerianischen Bundesstaat Borno, hat aber ihr Einflussgebiet deutlich auf Nachbarstaaten wie Niger, Tschad und Kamerun ausgeweitet. Dabei wird die Gewalt durch interne Fraktionskämpfe nicht geschwächt: Die Gruppe ist in eine al-Qaida-nahe und eine IS-gestützte Fraktion zerfallen, die sich gegenseitig Konkurrenz machen, jedoch weiterhin systematisch Anschläge verüben.
Im August 2025 zeigte sich ein besorgniserregender Trend: Obwohl die Gesamtzahl der Angriffe leicht zurückging, stieg die Zahl der Todesopfer erheblich auf 338. Entführungen werden weiterhin routinemäßig als Mittel zur Finanzierung, zur Erpressung und zur Machtdemonstration eingesetzt, was die humanitäre Lage in der Region zusätzlich verschärft.
Die Gründe für das Fortbestehen von Boko Haram sind vielschichtig. Politische Instabilität und Korruption in Nigeria schwächen staatliche Kontrollmechanismen. Gleichzeitig verschärfen ethnische und religiöse Spannungen die Verwundbarkeit der Gesellschaften. Die multilaterale Bekämpfung durch die „Multinationale Joint Task Force“ bleibt fragmentiert: Finanzielle Engpässe, logistische Schwierigkeiten und politische Interessenskonflikte der beteiligten Staaten verhindern eine konsequente, koordinierte Strategie. Grenzüberschreitende kriminelle Netzwerke und die Einmischung internationaler Akteure erschweren darüber hinaus die Bekämpfung der Gruppe.
Die andauernde Gewalt hat massive Auswirkungen auf die betroffenen Bevölkerungen. Unsichere Lebensverhältnisse, zerstörte Infrastruktur und die ständige Bedrohung durch Entführungen oder Anschläge erschweren Entwicklung und Stabilität erheblich. Ohne umfassende Reformen, stärkere regionale Zusammenarbeit und die Einbindung der lokalen Bevölkerung bleibt die Region ein dauerhaftes Sicherheitsrisiko.
Zusammenfassend zeigt die Lage, dass militärische Mittel allein nicht ausreichen. Nur durch eine Kombination aus politischer Stabilisierung, Korruptionsbekämpfung, sozialer Integration und verbesserter grenzüberschreitender Kooperation kann die langfristige Bedrohung durch Boko Haram wirksam eingedämmt werden.
Das Defence Headquarters (DHQ) gab bekannt, dass nigerianische Truppen im Laufe des Monats August landesweit mehrere Terroristen getötet, 85 Verdächtige festgenommen sowie 66 entführte Geiseln befreit haben.
Im Rahmen von „Operation Hadin Kai“ wurden zahlreiche Boko Haram / ISWAP-Kämpfer eliminiert, 15 Verdächtige (darunter 13 Helfer, ein Waffenhändler und ein Drogenhändler) festgenommen und 8 Geiseln befreit.
In Nordost-Nigeria setzen jihadistische Gruppen wie Boko Haram zunehmend auf die Social-Media-Plattform TikTok, um ihre Propaganda zu verbreiten und gezielt junge Menschen für ihre Kämpfer zu rekrutieren.
Die Nutzung von TikTok stellt für Sicherheitskräfte eine neue Herausforderung dar, da die Live-Übertragungen schwer zu überwachen und zu löschen sind. Zwar wurden einige der einschlägigen Accounts entfernt, doch viele bleiben aktiv und erreichen eine breite junge Zielgruppe. Experten erklären, dass die Terroristen bewusst auf TikTok setzen, weil die Plattform besonders bei Jugendlichen beliebt ist und sie so ihre Botschaften in einer für junge Menschen verständlichen und ansprechenden Sprache vermitteln können.
Analysten sehen in der offenen Präsenz der Terroristen auf TikTok eine bewusste Strategie, um Stärke zu demonstrieren und ihre Gegner einzuschüchtern. Während Boko Haram mit direkter Ansprache und ungeschliffener Propaganda arbeitet, verfolgt die rivalisierende Gruppe „Islamic State West Africa Province“ (ISWAP) eine professionellere Kommunikationsstrategie.
TikTok selbst betont, dass gewaltverherrlichende und hasserfüllte Inhalte auf der Plattform keinen Platz haben und arbeitet mit der UN-Initiative „Tech Against Terrorism“ zusammen, um extremistische Inhalte schneller zu erkennen und zu entfernen. Dennoch zeigt die Situation, wie soziale Medien zunehmend zum Schlachtfeld im Kampf gegen Terrorismus werden – mit weitreichenden Folgen für die Sicherheit in Nigeria und der gesamten Region.