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Hariri-Attentäter verurteilt

18.08.2020 | 15 Jahre nach dem Attentat auf den früheren libanesischen Ministerpräsidenten Rafik Hariri hat das UN-Sondertribunal zum Libanon einen von vier Angeklagten schuldig gesprochen.

Der Libanese Salim Dschamil Ajjasch sei an dem Selbstmordanschlag am 14. Februar 2005 beteiligt gewesen, als Hariris Autokolonne im Zentrum der libanesischen Hauptstadt Beirut vorbeifuhr. Außer dem 60 Jahre alten sunnitischen Politiker starben noch 21 Menschen, 226 wurden verletzt. Ajjasch habe eines der sechs vom Attentatsteam verwendeten Mobiltelefone besessen[1]

Das Urteil wird kaum vollstreckt werden können, denn eine Auslieferung von Ajjasch durch die Hisbollah gilt als ausgeschlossen. Der 57-Jährige wird der schiitischen Hisbollah zugerechnet wie auch, drei weitere Angeklagte, die wie Ajjasch trotz internationaler Haftbefehle flüchtig sind, aber mangels Beweisen freigesprochen wurden.[2]

Für eine Verstrickung der Führung der Hisbollah oder Syriens in das Attentat fand das Sondertribunal allerdings keine Beweise.

[1] vgl. Tagesschau (2020): Mutmaßliches Hisbollah-Mitglied schuldig. In: tagesschau.de, 18.08.2020. URL: https://www.tagesschau.de/ausland/hariri-urteil-denhaag-101.html

[2] vgl. Süddeutsche Zeitung (2020): Haft für Hariri-Attentäter. In: Süddeutsche Zeitung, 11.Dezember 2020. URL: https://www.sueddeutsche.de/politik/libanon-haft-fuer-hariri-attentaeter-1.5144712